Leipzig - Autofahrern ist bei einem Zwischenstopp auf dem Parkplatz Kapellenberg an der A9 am späten Mittwochabend ein beschädigter Sattelzug aufgefallen. Es schien, als sei das Fahrzeug gerade erst in einen Unfall verwickelt gewesen.
Da der Fahrer im Inneren der Kabine nicht reagierte, entschlossen sich die Zeugen, den Notruf zu wählen.
Wie Polizeisprecher Moritz Peters mitteilte, lag der 46-jährige Russe beim Eintreffen der Einsatzkräfte bewusstlos in seinem Führerhaus.
"Da eine Notlage nicht ausgeschlossen werden konnte und die Fahrertür sich von außen nicht öffnen ließ, wurde die Beifahrertür durch die Feuerwehr geöffnet", so der Polizeisprecher.
Als der Lkw-Fahrer nach dem Aufbrechen seines Fahrzeugs schließlich zu sich kam, stellten die Beamten "alkoholtypische Ausfallerscheinungen" fest. Ein vor Ort durchgeführter Atemalkoholtest ergab über 1,6 Promille.
Die Unfallspuren schienen zudem von der Kollision mit einer Leitplanke zu stammen.
Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen 7000 Euro. Beim Auslesen des Fahrtenschreibers konnte der Unfallort auf Fahrkilometer 91,6 – 18 Kilometer vor dem Parkplatz Kapellenberg – eingegrenzt werden.
Die Polizisten beschlagnahmten den Führerschein des Russen und brachten ihn für die Entnahme einer Blutprobe in ein nahegelegenes Krankenhaus. "Das Autobahnpolizeirevier hat die Ermittlungen wegen der Gefährdung des Straßenverkehrs und des unerlaubten Entfernens vom Unfallort aufgenommen", so Polizeisprecher Peters.