Galt Sprengstoffattacke gezielt Ordnungsamts-Mitarbeiter? Seine 11-jährige Tochter hatte Glück!
Von Anke Brod
Großpösna - "Das geht zu weit!" Fassungslos schrieb dies am Dienstag der Bürgermeister von Großpösna, Daniel Strobel (45, parteilos) in einem persönlichen Facebook-Post. Der Grund: In der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember hatten bislang Unbekannte demnach den Briefkasten eines Ordnungsamt-Mitarbeiters der Gemeindeverwaltung gesprengt.
"An einen Zufall will ich hier nicht glauben", fährt Strobel entschlossen fort. Die Wucht des illegalen Einsatzes von Pyrotechnik war offenbar enorm.
"Durch die außergewöhnlich heftige Detonation wurden neben dem Briefkasten auch die Hausfassade, der Grundstückszaun sowie Rollläden stark beschädigt", beschreibt er die Dimension des feigen Anschlags und schildert drastisch: "Scharfkantige Acrylgassplitter bohrten sich in die Hausfassade!" Der Sachschaden an sich werde mit etwa 10.000 Euro beziffert.
Was allerdings weitaus schlimmer als der Materialschaden wiege, so Strobel sinngemäß weiter, dürfte die Tatsache sein, dass sich direkt hinter dem Briefkasten das Kinderzimmer der 11-jährigen Tochter des Mitarbeiters befinde. Ihr Bett stehe unmittelbar am Fenster.
"Nur der heruntergelassene Rollladen hat hier Schlimmeres verhindert", macht Strobel recht betroffen deutlich und meint: "Ich möchte mir nicht vorstellen, was hier hätte passieren können."
Bürgermeister sicher: Das war kein "Dummer-Jungen-Streich"
In aller Klarheit betont der Bürgermeister: "Das ist kein Kleiner-Jungen-Streich!" Das gehe zu weit. Wer Probleme mit dem Ordnungsamt habe, solle die vorgesehenen förmlichen Verfahren dazu nutzen, oder sich an ihn wenden, äußert er erbost.
Die fiese Tat bestätigte am Dienstag die Polizeidirektion Leipzig. Wie Sprecherin Therese Leverenz ausführte, habe die Kriminalpolizei inzwischen Spuren gesichert und Ermittlungen wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion aufgenommen. Demnach hatte ein Zeuge den Vorfall in Großpösna am 25. Dezember gegen 23.20 Uhr bei der Polizei gemeldet.
"Bitte achten Sie in Ihren Nachbarschaften aufeinander", appelliert daher Daniel Strobel und wünscht sich: "Wenn wir gut aufeinander aufpassen, verringert das die Chancen für solche Straftaten".
Titelfoto: Bildmontage: Screenshots Facebook/Daniel Strobel