Leipzig - Finanz-Razzia in Sachsen: Wirtschaftsermittler durchsuchten am Dienstag die Leipziger Niederlassung des Schweizer IT-Riesen SoftwareOne. Es geht um Insiderhandel mit Aktien in Millionenhöhe.
Laut Eigenbeschreibung ist die an der Schweizer Börse SIX gelistete SoftwareOne Holding AG "ein führender globaler Anbieter von Software- und Cloud-Lösungen". Mehr als 9000 Beschäftige arbeiten rund um den Globus für das im Kanton Nidwalden ansässige Unternehmen. Die deutsche Niederlassung ist in Leipzig.
Im Oktober 2024 gab die Aktiengesellschaft einen Führungswechsel verbunden mit einer Gewinnwarnung bekannt, die den Börsenkurs um fast 40 Prozent einbrechen ließ.
Vor der Pflicht-Mitteilung sollen führende Manager des Unternehmens ihre Aktienpakete noch schnell verkauft haben. Die Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) ermittelt gegen fünf Personen wegen Insiderhandels, darunter auch Führungspersonal aus Leipzig.
"Die BA verdächtigt die Beschuldigten, die den Medienmitteilungen zugrundeliegenden vertraulichen Informationen für die rechtzeitige Veräußerung der Aktien ausgenutzt und so verdachtsweise Vermögensverluste von bis zu 2,49 Millionen Schweizer Franken vermieden zu haben", heißt es in einer Erklärung der Ermittler. Beim aktuellen Umrechnungskurs entspricht das etwa 2,67 Millionen Euro.
Fünf Manager unter Verdacht - Firma kooperiert mit Behörden
Am Dienstag schlugen die Ermittler zeitgleich in der Schweiz, in Großbritannien und in Leipzig zu, durchsuchten Büros und Privatwohnungen der Verdächtigen. Dabei wurden zahlreiche Akten, Rechner und Festplatten beschlagnahmt.
In einem Statement erklärte SoftwareOne, dass dem Unternehmen selbst kein Fehlverhalten vorgeworfen werde, man mit den Behörden kooperiere.
Zur Identität der beschuldigten Manager und möglichen personellen Konsequenzen wurden keine Angaben gemacht.