Weil Luther "Sexist" gewesen sein soll: Fieser Anschlag auf Kirche in Leipzig
Leipzig - Mutmaßlich Linksextremisten haben in Leipzig eine evangelische Kirche angegriffen und das Gotteshaus mit Farbe besudelt. Im Bekennerschreiben wird Martin Luther als Sexist und "Freund der Tyrannei" bezeichnet.
Die St.-Lukas-Kirche im Leipziger Osten war erst für eine Dreiviertelmillion Euro saniert worden, zumeist in Eigenleistung der rund 200 Gemeindeglieder der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK).
Jetzt ist das große Fliesenbild über dem Portal mit Farbe besudelt, das Fenster darunter zerstört, Türflügel und Fassade sind beschmiert. Schaden: 10.000 Euro.
Laut Polizei erfolgte der Angriff mit gefüllten Farbflaschen und Steinen bereits in der Nacht zum vergangenen Mittwoch.
Nun ist im Internet ein Bekennerschreiben aufgetaucht, dass der ermittelnden Soko LinX des LKA Sorge bereitet.
Denn unter dem Slogan "Montags für Moria - zerschmettert das christlich-weiße Europa" werden dort Angriffe auf Kirchen als Reaktion auf die europäische Flüchtlingspolitik propagiert und Luther als Sexist und "Freund der Tyrannei" bezeichnet. Der Aufruf lässt weitere Angriffe auf Kirchen befürchten.
Für Pfarrer Markus Fischer (59) ist das "dummes Zeug". "Seit Anfang 2000 kümmern wir uns um Flüchtlinge, ein großer Teil unserer Gemeindeglieder kommt aus dem Iran", erzählt er. Fischer sieht in dem Anschlag eher "ein Bildungsproblem" der Täter.
Titelfoto: Gerald Krauser