Das sagt Leipzigs OB Jung zu einem möglichen AfD-Verbot: "Sehr, sehr skeptisch"

Leipzig - Als Reaktion auf die "Correctiv"-Enthüllungen über ein geheimes Treffen von Rechtsextremen mit AfD-Politikern kommt es aktuell zu deutschlandweiten Massenprotesten - und auch ein mögliches Parteiverbot wird wieder diskutiert. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (65, SPD) sieht das kritisch.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (65, SPD) steht einem möglichen AfD-Verbot skeptisch gegenüber. (Archivbild)
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (65, SPD) steht einem möglichen AfD-Verbot skeptisch gegenüber. (Archivbild)  © Patricia Bartos/dpa

In Leipzig demonstrierten am vergangenen Sonntag zehntausende Menschen - unter ihnen auch das Stadtoberhaupt.

Während eines Redebeitrags auf der Anfangskundgebung am Markt sagte der Politiker: "Ich habe Angst, dass die Rechten kräftiger und stärker werden und uns alles kaputtmachen."

In der Debatte um ein AfD-Verbot äußerte sich Jung nun allerdings ablehnend: "Mit Verbot, glaube ich, schaffen wir eine Märtyrer-Situation, die gerade hier im Osten sie unter Umständen noch stärker machen könnte und die Menschen noch mehr entfernt von Demokratie", sagte der SPD-Mann gegenüber Radio Leipzig.

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"Ich bin sehr, sehr skeptisch, aber zur Demokratie gehört auch eine Diskussion darüber", so seine Schlussfolgerung.

Jung wolle einen anderen Weg gehen: "Ich persönlich bin ganz klar der Auffassung, wir müssen der AfD politisch den Boden entziehen." Dazu sei unter anderem überzeugende Politik nötig, man müsse nah bei den Menschen sein.

Forderungen nach der Prüfung eines Verbotsverfahrens rufen derzeit ganz unterschiedliche Reaktionen in der Politik hervor.

Titelfoto: Patricia Bartos/dpa

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