Leipzig - Am Sonntag wurde im Leipziger Osten ein Haus besetzt. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot aus. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art am Wochenende.
Wie das Lagezentrum der Polizei TAG24 mitteilte, haben Einsatzkräfte das Haus, das am Vormittag besetzt worden war, mittlerweile betreten und gesichert. In dem Gebäude habe man keine Personen angetroffen.
Die Aktivisten hatten zuvor vor Ort für 24 Stunden eine Kundgebung unter dem Motto "Mieten runter, Solidarität rauf" angemeldet. Die Versammlungsbehörde gab dem Anliegen statt.
Rund 35 Unterstützer hatten sich gegen Mittag im Garten des Hauses eingefunden.
Vor Ort hatten die Besetzer Flyer verteilt und zum "offenen Nachbarschaftstreff in der Villa Krause" um 15 Uhr samt Hausbesichtigung mit Kaffee und Kuchen eingeladen.
Aktion ist Teil der "Autonomen Besetzungstage"
Die Aktion sei Teil der "Autonomen Besetzungstage in Leipzig", hieß es seitens der Initiatoren. Erst am Freitag hatten Aktivisten ein Gebäude in der Lützner Straße besetzt.
Am Samstagmittag wurden zudem Transparente an einem Wohnhaus in der Waldstraße angebracht. Beim Betreten des Gebäudes hatte die Polizei jedoch keine Personen feststellen können. Die Beamten haben die Ermittlungen wegen des Verdachts eines Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung aufgenommen.
Nach den Vorstellungen der Protestler sollten in dem leer stehenden Haus in der Julius-Krause-Straße "von nun an ein Café, Jugendräume, eine offene Werkstatt und ein Gemeinschaftsgarten" entstehen.
Mit "der Öffnung" der Villa wollte man sich der "zunehmenden Vereinzelung auf dem Wohnungsmarkt entgegenstellen und Nachbarschaften stärken", so die Aktivisten. "Während die Mieten ins Unermessliche steigen und vielen sozialen Projekten die Förderungen gekürzt werden, stehen Hunderte Wohnungen leer, und es gibt immer weniger Möglichkeiten des sozialen Austauschs und Zusammenkommens."
Erstmeldung 13.55 Uhr; aktualisiert 15.33 Uhr.