"Das Neue Schauspiel darf nicht sterben": Leipziger Verein kämpft mit Petition um seine Zukunft

Leipzig - Corona und die Energiekrise sind inzwischen überstanden, doch das Neue Schauspiel kämpft weiterhin um seinen Erhalt. Um endlich auf sicheren Beinen zu stehen, hat der Verein nun institutionelle Förderung beantragt. Mithilfe einer Petition wollen die Mitglieder dem Antrag Nachdruck verleihen.

Markus Czygan, erster Vorsitzender des Neues Schauspiels, vor dem Theater des Vereins. Um endlich die eigene Existenz zu sichern, haben Czygan und seine Mitstreiter nun institutionelle Förderung beantragt.
Markus Czygan, erster Vorsitzender des Neues Schauspiels, vor dem Theater des Vereins. Um endlich die eigene Existenz zu sichern, haben Czygan und seine Mitstreiter nun institutionelle Förderung beantragt.  © Christian Grube

"Wenn es so weiterläuft, ist's im April vorbei." Knapp ein Jahr ist es her, seit sich Markus Czygan, erster Vorsitzender des Vereins Neues Schauspiel, mit diesen Worten an TAG24 wandte. Zu diesem Zeitpunkt hatten er und seine Mitstreiter nicht nur mit den Nachwehen der Corona-Pandemie zu kämpfen, auch steigende Energiekosten belasteten die Kasse. Was folgte, waren Monate des Bangens und des Ringens um jeden Cent. Anfang 2023 gab es noch einmal Hilfe vonseiten des Freistaats und der Stadt Leipzig. Gleichzeitig bemühte sich der Verein, die durch Corona verlorenen Besucher zurückzugewinnen.

Mittlerweile habe sich die Lage wieder etwas entspannt. "Seit Beginn der aktuellen Spielzeit Anfang September läuft es wieder relativ gut. Die Leute sind zurück, haben Lust, sich etwas anzuschauen. Inzwischen haben wir fast wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht", so Czygan.

Um den Laden jedoch auch für die Zukunft auf sichere Beine zu stellen, hat der Verein erneut institutionelle Förderung seitens der Stadt Leipzig beantragt. Wie es auf dem Instagram-Account des Neuen Schauspiels heißt, werde über diese im Dezember entschieden.

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"Es geht darum, dass diejenigen, die hier arbeiten, endlich auch mal entlohnt werden. Das ist nach wie vor nicht möglich. Und nach 13 Jahren sind wir da auch an einem Punkt, an dem es mit der Selbstaufopferung auch nicht mehr weitergeht."

Hilfe kommt von Freunden des Neuen Schauspiels

Mit Plakaten wie diesem wirbt das Neue Schauspiel aktuell für seine Petition.
Mit Plakaten wie diesem wirbt das Neue Schauspiel aktuell für seine Petition.  © Christian Grube

Um ihrem Antrag Nachdruck zu verleihen, hat der Verein zusätzlich eine Petition unter dem Titel "Das 'Neue Schauspiel' darf nicht sterben" ins Leben gerufen. 3300 Stimmen sollen dafür bis Ende März zusammenkommen. Mehr als 2000 wurden (Stand 20. November) bereits gesammelt.

Mit Plakaten und Videobeiträgen auf Instagram wirbt das Neue Schauspiel nun für das Anliegen. In den Clips zu sehen sind bekannte und auch weniger bekannte Musiker und Schauspieler, die bereits in den Räumen des Vereins aufgetreten sind und die sich nun für das Haus stark machen.

Die Petition kann unter openpetition.de unterzeichnet werden. Ein erstes Ergebnis wollen Markus Czygan und Co. bereits im Dezember abgeben. "Ziel ist es, der Stadt zu zeigen: Da sind paar Tausend Unterschriften, das hat auch für die Bürger Leipzigs schlichtweg Relevanz."

Titelfoto: Christian Grube

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