Spendenziel für beinamputierten Feuerwehrmann Morris (20) erreicht - und direkt erhöht

Naunhof - Der tägliche Weg zur Arbeit sollte ihm zum Verhängnis werden. Der Anfang Juli mit seinem Motorrad in Leipzig schwer verunglückte Morris Bleichrodt (20) darf sich über eine riesige Spendenbereitschaft freuen. Obwohl die Finanzierung einer Beinprothese schon realisiert werden konnte, tut die Solidarität keinen Abbruch.

Morris Bleichrodt (20) war jahrelang bei der Feuerwehr Naunhof tätig.
Morris Bleichrodt (20) war jahrelang bei der Feuerwehr Naunhof tätig.  © Screenshot/gofundme.com

20.000 Euro hieß das Spendenziel ursprünglich auf der Seite gofundme.com für den 20-Jährigen aus Naunhof, der am Morgen des 5. Juli auf dem Weg zu seiner Ausbildungsstätte nach Leipzig stürzte und gegen die Leitplanke knallte.

Innerhalb weniger Wochen konnte der Meilenstein erreicht werden, durch den eine Beinprothese finanziert werden kann. Der Aufruf wurde jedoch nicht beendet, sondern fortgesetzt. Mit einem neuen Ziel in Höhe von 50.000 Euro.

Dies sei "aufgrund vielfachen Wunsches von außerhalb und dessen, dass Morris und seine Familie nun von Tag zu Tag mehr Informationen sammeln, wie sich der zukünftige Alltag mal darstellen könnte" geschehen, teilte Organisator Sebastian Lippmann mit, der sich gleichzeitig "überwältigt" von der Spendenbereitschaft zeigte.

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"Der Weg zu einem 'normalen' Leben wird sicher nicht ohne finanzielle Mittel stemmbar werden und wir möchten diesen Aspekt der Familie gerne mit der Aktion abnehmen", hieß es in dem Update von Morris' befreundetem Feuerwehrkamerad weiter.

Es gehe nunmehr auch um bauliche Anpassungen in einer Wohnung, der Möglichkeit des Autofahrens und eventuelle Zusatzbehandlungen.

Infolge dieses Unfalls am 5. Juli verlor der 20-Jährige sein linkes Bein.
Infolge dieses Unfalls am 5. Juli verlor der 20-Jährige sein linkes Bein.  © News5/Grube

Feuerwehrkamerad Morris verliert ein Bein: "Jetzt bin ich ein Krüppel, wär' ich doch lieber tot"

Die Kameraden der Feuerwehr Naunhof statteten ihrem verunglückten Freund am vergangenen Donnerstag einen Besuch vor dem Uniklinikum Leipzig ab.
Die Kameraden der Feuerwehr Naunhof statteten ihrem verunglückten Freund am vergangenen Donnerstag einen Besuch vor dem Uniklinikum Leipzig ab.  © Sören Müller

Nach dem schweren Unfall am Morgen des 5. Juli wurden Morris' Eltern ins Leipziger Uniklinikum gerufen, wo ein Arzt und ein Seelsorger die Eltern in Empfang nahmen und von dem Unglück erzählten.

"Wenn die Seelsorge dazu kommt, weiß man, dass es ein anderes Niveau hat", so Papa Tilo Bleichrodt bei "MDR um 2". Mehrere Tage liegt ihr Sohn im Koma. "Wenn man sein eigenes Kind so sieht, ist das schon dramatisch."

Morris' erste Worte nach dem Aufwachen seien gewesen: "Jetzt bin ich ein Krüppel, wär' ich doch lieber tot."

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Doch der junge Mann wird spätestens nach der Unterstützung seiner Feuerwehrfreunde und der riesigen Spendenbereitschaft wieder neuen Mut gefasst haben, ein den Umständen entsprechend glückliches Leben zu führen.

Seinen Berufsabschluss als Facharbeiter will der 20-Jährige trotz seines Handicaps erreichen.

Bis Montagabend kamen mehr als 24.000 Euro von fast 800 Privatpersonen zusammen. Ein kleiner Lichtblick in einer unglaublich schweren Zeit für Morris.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/gofundme.com

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