Stadt kauft Kohlrabizirkus für 12 Millionen Euro und hat große Pläne

Leipzig - Einst gebaut als Großmarkthalle für den Obst und Gemüsehandel steht dem Kohlrabizirkus im Leipziger Südosten nun eine glorreiche Zukunft bevor: Die Stadt Leipzig will das altehrwürdige Baudenkmal kaufen und es mit neuem Leben füllen.

Seit 1930 gibt es das imposante Bauwerk des Kohlrabizirkus bereits - von innen gibt es nach dem Kauf der Stadt einen neuen Anstrich.
Seit 1930 gibt es das imposante Bauwerk des Kohlrabizirkus bereits - von innen gibt es nach dem Kauf der Stadt einen neuen Anstrich.  © Anke Brod

Für Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (63, SPD) gehört der doppelt-bekuppelte Bau in der unmittelbaren Nähe des MDR genauso selbstverständlich zur Messestadt wie das Völkerschlachtdenkmal.

"Im Kohlrabizirkus steckt eine unglaublich lange Tradition, und wir wollen einen drohenden Leerstand unbedingt verhindern", gab das Stadtoberhaupt am Donnerstag in einer Pressekonferenz bekannt.

Für knapp 12,5 Millionen Euro wird die Stadt das Areal um des Kohlrabizirkus deshalb dem bisherigen Eigentümer, der VICUS GROUP AG, abkaufen und in den nächsten zwei bis drei Jahren für knapp 7 Millionen samt neuem Brandschutz und Sanierungsarbeiten aufmöbeln.

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In der Nordkuppel ist bis jetzt der Eissport Club Leipzig und der beliebte Club "Institut für Zukunft" angesiedelt, was auch in dieser Form beibehalten werden soll.

Sport und Kultur: Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für Südkuppel geplant

Unregelmäßig wurde die Eishalle im Leipziger Kohlrabizirkus auch für Hobby-Sportler geöffnet - diese Möglichkeit soll bald ausgebaut werden. (Archiv)
Unregelmäßig wurde die Eishalle im Leipziger Kohlrabizirkus auch für Hobby-Sportler geöffnet - diese Möglichkeit soll bald ausgebaut werden. (Archiv)  © Eric Mittmann

Die Südkuppel ist jedoch bislang ungenutzt und soll vor allem mit allerlei Möglichkeiten der Freizeitgestaltung gefüllt werden.

"Wir denken an Räume zum Bouldern, für den Parcours-Sport, der Gastronomie und der Kultur", kündigte Burkhard Jung dahingehend an. Vor allem spannend sei dies im Zusammenhang mit den Entwicklungen rund um das neue Wohnareal um den Bayrischen Bahnhof.

Um ein Konzept für die Nutzung des gesamten Bauwerks zu erarbeiten, arbeitet die Stadt mit der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft zusammen - diese war unter anderem für die Konzeption des Geländes der Alten Messe verantwortlich, welche sich laut Burkhard Jung zu einem "Spitzenstandort" entwickelt hat.

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Der Leipziger Kohlrabizirkus wurde zwischen 1927 und 1930 erbaut und diente zunächst als Markthalle für Obst- und Gemüsehandel. 1995 war damit Schluss, und der Bau wurde zum Denkmal und erstmals als Eissporthalle genutzt. Vor allem in den Eissport soll hier investiert werden, damit in Leipzig eine dauerhafte Eishalle für alle Bürger entstehen kann.

Welche weiteren Freizeitangebote in der Südkuppel entstehen, soll nach den Sanierungsarbeiten 2022/2023 geplant werden.

Titelfoto: Anke Brod

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