Über 10.000 Menschen beim CSD in Leipzig: Linken-Chefin setzt klares Zeichen

Von André Jahnke

Leipzig - Weit mehr als 10.000 Menschen haben am Samstag den Abschluss des Christopher Street Day (CSD) in Leipzig gefeiert. Nach ersten Angaben der Polizei war es bei dem bunten Demonstrationsumzug zu keinerlei Störungen gekommen.

Die Demonstration verlief ohne Zwischenfälle.  © Sebastian Willnow/dpa

Im Vorjahr hatten mehrere hunderte rechte Gegendemonstranten versucht, den Aufzug zu stören.

Das Motto in diesem Jahr lautete in Anlehnung an die Friedliche Revolution von 1989 "Wir bleiben hier!".

Mit dem Ausruf wollten die Menschen damals zum Ausdruck bringen, dass sie die ostdeutsche Gesellschaft nicht durch ein Auswandern in "den Westen" aufgeben wollen. Sie wollten hierbleiben, etwas verändern und zum Besseren bewirken.

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Dieser Gedanke treibt nach Angaben der Veranstalter auch den CSD in Leipzig an.

"Auch wir gehen für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte auf die Straße. Gegen Ausgrenzung, Hass, Hetze und Diskriminierung".

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Neben Dutzenden Regenbogenflaggen konnten auch kreative Kostüme bewundert werden.  © Sebastian Willnow/dpa
Über 10.000 Menschen feierten am Samstag zusammen den großen Abschluss des CSD.

Regenbogenfahne zum Start am Neuen Rathaus

Unter anderem Heidi Reichinnek (37), die Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, tanzte ausgelassen in Leipzig.  © Sebastian Willnow/dpa

Mehr als eine Woche hatte es in Leipzig rund 50 Veranstaltungen gegeben.

Zum Start war am vorvergangenen Freitag am Neuen Rathaus in Leipzig die Regenbogenfahne als Zeichen für die Emanzipationsbewegung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans, intergeschlechtlichen, asexuellen und queeren Menschen gehisst worden.

Der Höhepunkt ist aber traditionell der Abschlusssamstag mit der Kundgebung am Augustusplatz und dem anschließenden Zug durch die Stadt.

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Dabei nahm unter anderem die Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Heidi Reichinnek (37), teil und setzte ein klares Zeichen.

Der Christopher Street Day findet jedes Jahr in vielen Städten in aller Welt statt und erinnert an Ereignisse am 28. Juni 1969 in New York.

Polizisten stürmten damals eine Bar in der Christopher Street und lösten dadurch mehrtägige Proteste unter anderem von Schwulen, Lesben und Trans-Menschen aus. Der CSD soll an deren Rechte erinnern.

In Leipzig fand nach Angaben der Veranstalter 1992 der erste CSD Ostdeutschlands statt.

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