Stromschlag auf Kesselwagen: Bahn-Kletterer schwer verletzt

Leipzig - Dieser Leichtsinn hätte ihn fast das Leben gekostet: In Leipzig ist ein Mann (33) auf einen Kesselwagen der Bahn geklettert und hat so einen Lichtbogen ausgelöst.

Am S-Bahn-Haltepunkt Leutzsch sahen entsetzte Bahnreisende, wie der Mann vom Lichtbogen getroffen wurde.
Am S-Bahn-Haltepunkt Leutzsch sahen entsetzte Bahnreisende, wie der Mann vom Lichtbogen getroffen wurde.  © Ralf Seegers

Gegen 10.15 Uhr meldeten sich Bahnreisende, die am Haltepunkt Leutzsch auf ihre S-Bahn warteten, über Notruf bei der Polizei. 

Ein Mann sei gerade über die Gleise gelaufen und dann auf einen Kesselwagen eines abgestellten Güterzuges geklettert, so die Beschreibung der Zeugen.

Kaum war der Slowake auf der Oberseite des Waggons angekommen, löste sich ein gleißender Blitz aus der Oberleitung. 

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Mit rund 1000 Ampere Stärke schoss der Strom dem Mann durch den Körper. Kopfüber fiel er danach vom Kesselwagen - vor den Augen der entsetzten Wartenden (TAG24 berichtete).

Die Rettungskräfte eilten nach Leutzsch, Bahn-Mitarbeiter stellten sofort die Oberleitung stromlos. Der Verunglückte konnte vor Ort reanimiert werden. 

Mit schwersten inneren und äußeren Verbrennungen sowie erheblichen Kopfverletzungen wurde er ins Leipziger Brandverletztenzentrum gebracht.

Nur etwa 2,50 Meter ist die Oberseite von Kesselwaggons von der Oberleitung entfernt, wird der Abstand von 1,50 Meter unterschritten, löst sich ein Lichtbogen.
Nur etwa 2,50 Meter ist die Oberseite von Kesselwaggons von der Oberleitung entfernt, wird der Abstand von 1,50 Meter unterschritten, löst sich ein Lichtbogen.  © Ralf Seegers

"Man kann nicht genug warnen, dass diese Kletterei absolut lebensgefährlich ist“, sagt Polizeisprecherin Yvonne Manger. 

An der Oberleitung liegen 15 .000 Volt an - das sei 68 Mal mehr als an einer normalen Steckdose. "Wenn man der Oberleitung näher als 1,50 Meter kommt, löst sich ein oft tödlicher Lichtbogen!“

Titelfoto: Ralf Seegers

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