Nivea aus Leipzig: 600 Jobs und 450 Millionen Produkte jährlich

Leipzig - Insgesamt 600 Arbeitsplätze sollen am neuen Standort des Nivea-Konzerns in Leipzig entstehen. Der Grundstein für das Werk ist jetzt gelegt - wenn auch mit Verspätung.

Am Mittwoch gab es die feierliche Grundsteinlegung auf der bereits deutlich fortgeschrittenen Beiersdorf-Baustelle in Leipzig-Seehausen.
Am Mittwoch gab es die feierliche Grundsteinlegung auf der bereits deutlich fortgeschrittenen Beiersdorf-Baustelle in Leipzig-Seehausen.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Gut eineinhalb Jahre nach der Ankündigung hat der Nivea-Konzern Beiersdorf aus Hamburg offiziell den Grundstein für ein neues Produktionswerk in Leipzig-Seehausen gelegt.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU), Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (63, SPD) und Vertreter des Konzerns waren am Mittwoch vor Ort, um gemeinsam eine Zeitkapsel für den Rohbau zu füllen.

Beiersdorf-Vorstandschef Vincent Warnery betonte, dass es für eine Grundsteinlegung eigentlich zu spät sei. Die Baustelle sei schon viel weiter, als das bei einer solchen Zeremonie normalerweise der Fall sei. "Aufgrund der Corona-Pandemie mussten wir auf einen Zeitpunkt warten", sagte Warnery.

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220 Millionen Euro sollen in den Bau der neuen Produktionsstätte fließen, die Ende 2022 planmäßig fertiggestellt sein soll. 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen dann Deos und Haarprodukte herstellen. Insgesamt 450 Millionen Produkte könnten jährlich in Leipzig vom Band laufen, kündigte Warnery an.

"Ein großer Tag für Leipzig", freute sich Oberbürgermeister Burkhard Jung (63, SPD).
"Ein großer Tag für Leipzig", freute sich Oberbürgermeister Burkhard Jung (63, SPD).  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr als die Hälfte der Waldheim-Mitarbeiter gehen nach Leipzig

Obligatorisches Foto (v.l.n.r.): Beiersdorf-Projektleiter Tobias Rhensius, Vorstandsvorsitzender Vincent Warnery, OB Burkhard Jung, Ministerpräsident Michael Kretschmer, Harald Emberger, Mitglied des Executive Committee Beiersdorf AG sowie Polier Claus Renner.
Obligatorisches Foto (v.l.n.r.): Beiersdorf-Projektleiter Tobias Rhensius, Vorstandsvorsitzender Vincent Warnery, OB Burkhard Jung, Ministerpräsident Michael Kretschmer, Harald Emberger, Mitglied des Executive Committee Beiersdorf AG sowie Polier Claus Renner.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Ein weiterer Ausbau des Werks könne folgen - abhängig von der Entwicklung des Marktes. Am Leipziger Standort sei es möglich, die Produktion auszuweiten. Auch deshalb habe man sich für die sächsische Stadt entschieden. "Leipzig liegt im Herzen Europas und hat eine sehr gute Infrastruktur", sagte der Vorstandsvorsitzende.

Beiersdorf hatte Anfang 2020 bereits beschlossen, in Leipzig-Seehausen ein neues Florena-Werk zu errichten. Damit sei klar, dass der bisherige Standort im sächsischen Waldheim in wenigen Jahren aufgegeben werde, hieß es seinerzeit.

Bei der Grundsteinlegung am Mittwoch betonte der Werksleiter in Waldheim, Stephan Roelen, dass alle Mitarbeiter das Angebot bekommen hätten, ins rund 80 Kilometer entfernte Leipzig zu wechseln. "140 der rund 250 Angestellten haben das Angebot angenommen und gehen mit nach Leipzig", sagte er.

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Die anderen hätten Abfindungen angenommen oder gingen vorzeitig in den Ruhestand. Bis 2023 soll der Standort Waldheim schrittweise geschlossen werden.

Neben den 200 Arbeitsplätzen in der neuen Leipziger Produktion sollen 400 weitere Jobs in einem europaweiten Verteilzentrum entstehen, das Beiersdorf ebenfalls am Leipziger Standort bauen will.

Oberbürgermeister Jung sagte, er hoffe auf einen weiteren Ausbau des Standorts. "Das ist ein großer Tag für Leipzig", sagte er. Leipzig habe sich auf Cluster wie die Automobilbranche spezialisiert. Mit Beiersdorf komme jetzt ein neuer, großer Spieler in den Markt.

Titelfoto: Bildmontage: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

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