Böllerverbot in Leipzig: So läuft Silvester dieses Jahr ab
Leipzig - Die Debatte um ein Böllerverbot in der Innenstadt an Silvester polarisiert. In der Sitzung des Leipziger Stadtrats am Mittwoch wurde die Entscheidung darüber nun vertagt. Feuerwerkfans können somit aufatmen und es zum Jahreswechsel an zentralen Plätzen wieder krachen lassen. Die Entscheidung dürfte geteilte Reaktionen hervorrufen.
"Jahr für Jahr führen wir nach Silvester die gleichen Debatten, beklagen Verletzte und teils tragische Unfälle, Krankenhäuser sind überlastet, Einsatzkräfte werden angegriffen, Tiere geraten in Panik, kommen zu Tode oder werden verletzt", heißt es zur Begründung des geforderten Verbots im von den Grünen gestellten Antrag.
Statt der Knallerei sollten an mehreren zentralen Orten in der Stadt alternativ "umweltfreundliche und kostenfreie Lichtshows", etwa mit Lasern oder Drohnen, dargeboten werden.
Die Stadtverwaltung hatte zuvor bereits auf die Innenministerkonferenz im Frühjahr verwiesen, bei der bezüglich einer Ausweitung der bereits jetzt möglichen Untersagung von Feuerwerk an bestimmten Orten keine Einigung erzielt worden war.
Grüne wollen an Vorhaben festhalten
Zwar stehe man der Ausweitung eines Böllerverbotes grundsätzlich offen gegenüber, die Leipziger Innenstadt erfülle jedoch nicht die notwendigen Voraussetzungen, da in dem Bereich aufgrund der vielen Geschäfte keine hohe Konzentration von Bewohnern vorliegt, schreibt die Stadt. Damit seien die Bedingungen für ein Verbot nicht gegeben.
Eine Untersagung aufgrund immissionsschutzrechtlicher Regelungen, erhöhter Brandgefahr oder aus Naturschutzgründen könne ebenfalls keine Anwendung finden, heißt es.
Die Grünen wollen an ihrem Vorhaben jedoch festhalten und kündigten an, den Antrag mit Blick auf den Jahreswechsel 2026/2027 überarbeiten zu wollen. Auch die Planung einer öffentlichen Veranstaltung, etwa auf dem Augustusplatz, werde weiter im Auge behalten.
Die Stadt bot ihrerseits als Alternativvorschlag an, dass sich Oberbürgermeister Burkhard Jung (67, SPD) auf Bundesebene für eine Änderung des Sprengstoffrechts hinsichtlich eines Böllerverbotes einsetzen wolle.
Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa
