Ergreifend: So lief der 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa auf dem Leipziger Ostfriedhof
Von Anke Brod
Leipzig – Schlicht und ergreifend zugleich. Würdevoll begingen Bürger, Politiker sowie Kirchenvertreter am Donnerstag auf dem Leipziger Ostfriedhof den 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa. Zur Erinnerung: Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands.

Die Begrüßung übernahm in der Friedhofskapelle stellvertretend für OBM Burkhard Jung (67, SPD) Leipzigs Erster Bürgermeister Torsten Bonew (53, CDU). 80 Jahre bedeuteten fast drei Generationen, sagte er.
Während im Nationalsozialismus (NS) etwa psychisch Kranke, Behinderte oder sexuell von der "Norm" abweichende Menschen verfolgt und ermordet worden seien, stelle der 8. Mai nunmehr ein Symbol für Grundgesetz und Demokratie dar.
"Wir haben aus dem Nationalsozialismus mit all seinen menschlichen Grausamkeiten gelernt", betonte Bonew vor den Gästen.
Zum Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes führte dann ein Rundgang zu mehreren Ruhestätten und Ehrenmalen.
So gab es Erinnerungsreden und stille Andachten beispielsweise vor der tschechischen, der polnischen, der sowjetischen, der italienischen oder der Anlage für mehrere Nationalitäten, um nur einige zu nennen.

Würdigung von mehr als 60 Millionen Opfern

Die Blumen- und Kranzniederlegung teilte sich jeweils in Gruppen von Bundeswehr, Stadtrat nebst Landtag, Vertretern aus Glauben, Polizei oder Justiz auf.
Unter anderem war Juliane Nagel (46, Die Linke) als Mitglied des Leipziger Stadtrats und sächsischen Landtags präsent.
Ebenso wohnte Leipzigs Ehrenbürger Friedrich Magirius (94), ehemaliger Theologe und Kommunalpolitiker, mit seiner Gattin der feierlichen Zeremonie bei.
Insgesamt war die Würdigung auf dem Leipziger Ostfriedhof allen Verfolgten und den mehr als 60 Millionen Toten der nationalsozialistischen Diktatur und dem Krieg in weiten Teilen Europas geschuldet.
Titelfoto: Anke Brod