Von Lutz Brose
Leipzig - Einmal im Jahr ist es in Leipzig immer äußerst schwierig, einen DJ für seine Feierlichkeiten zu engagieren: Am Montag war wieder der Tag, an dem sich DJanes und DJs aller Genres im SPIZZ-Keller die Klinke in die Hand gaben.
In den vergangenen Jahren bestimmten beim traditionellen Muggertreffen meist Alt-Mugger, früher gern auch als Schallplattenunterhalter bezeichnet, das Geschehen.
Doch die Zeiten ändern sich, die Bässe sind fetter geworden. Mittlerweile liest sich die Gästeliste wie das "Who is Who" der Clubszene.
Kim Noble, Rockstroh, Hartmut Kiss oder Sidney King haben nicht nur auf den angesagtesten nationalen und internationalen Gigs und Festivals auflegt, sondern produzieren schon lange ihre Songs selbst oder liefern Remixes für die ganzen Großen der Musik-Branche. Und das mehr als erfolgreich.
Bei Rockstroh, unter anderem mit zwei DJ-Awards bedacht, hängen zu Hause beinahe so viele prämierte Platten an der Wand wie bei Dieter Bohlen in Tötensen.
Eine besondere Auszeichnung für eine besondere Geschichte
Am Montag waren die vier mit ihren neusten Projekten am Start. Kim Noble und Sidney King mit "Once In A Lifetime", Rockstrohs "Straßen von Berlin" oder das noch namenlose Werk von Hartmut Kiss dürften auf jeden Fall nicht nur die nächsten Partys, sondern auch den Sommer retten. Egal wie das Wetter wird.
Ein Oldie schaffte es aber dennoch ins Rampenlicht. Harry Halank (81) wurde für sein Lebenswerk geehrt. Der DJ, Moderator, Musikredakteur und Entertainer war 1972 der Erste, der in der DDR einen Berufsausweis als DJ erhalten hatte und konnte auch nach der Wende im harten Showbiz überzeugen.