Von Anke Brod

Leipzig - Absolut all in one: Im Leipziger Stadtteil Stötteritz eröffnete Oberbürgermeister Burkhard Jung (65, SPD) am Freitag den neu gestalteten Weißeplatz. Ab sofort teilen sich Kinder und Jugendliche der angrenzenden Oberschule diesen Park mit Kiez-Bewohnern! Die Doppelnutzung war zuvor umstritten.

"Nutzt diesen schönen Ort und behandelt ihn gut", rief Burkhard Jung den anwesenden Mädchen und Jungen gut gelaunt zur Eröffnung zu. Dass der Weißeplatz in den Pausen durch Schüler - und nach Unterrichtsschluss von Anwohnern - genutzt werden könne, sei ein gelungenes Beispiel integrierter Stadtentwicklung, meinte der Stadtchef.

Er hob hervor: "Die rund 5000 Quadratmeter große Grünfläche schafft Raum für ein Miteinander aller Altersgruppen". Darüber hinaus leiste sie einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung, zum Denkmalschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt.

Der Park im Herzen von Stötteritz erhielt ergänzend zum Altbestand acht neue Bäume, darunter Kastanien, Linden und Platanen. Ringsherum wurden 560 neue Sträucher gepflanzt. Bodendecker sorgen indes für sattes Grün. Stadtgärtner setzten verstärkt auf einheimische Sträucher wie Hundsrose, Johannisbeere, Kornelkirsche und Liguster.

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Und zum Toben und Klettern für die Kids prangt jetzt mitten auf dem Weißeplatz ein bunter Seilzirkus, gemütlich umrundet von Sitzen. 18 Parkbänke laden zudem überall im Park zum Plausch ein.

Auf Schülerwunsch beherbergt der Park nun auch zwei Hochbeete. Sie sollen komplett selbst von den Jugendlichen gepflegt werden. "Ich freue mich total über diese Beete", sagte Schülersprecherin Lilly Blind (15) vor Ort im Beisein von TAG24.

Die ehemals verschlissenen Wege kommen nun zudem offen und freundlich daher. Alles in allem schlug die Sanierung des Weißeplatzes im Stadtsäckel mit 650.000 Euro zu Buche.

Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (48, Die Linke) lobte die neue Grünoase inmitten baumloser Stötteritzer Häuserschluchten ebenfalls.

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"Wir brauchen Freiräume wie diesen, die viele Funktionen vereinen", meinte er und ergänzte: "Wir brauchen das Grün für das Stadtklima, unsere Gesundheit und als Lebensraum".

Der Weißeplatz entstand mitsamt besagter Schule gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

Heute ist die Fläche als Gartendenkmal gelistet.

Der Oberschule am Weißeplatz hatte nach heutigen Anforderungen zuletzt ausreichend Pausenraum im Freien gefehlt.

Nach über vierjähriger Sanierung der denkmalgeschützten Gemäuer - darunter eine 120 Jahre alte Turnhalle - waren im Sommer 2018 die letzten Bauarbeiter abgezogen. Seither verfügen die SchülerInnen zwar über moderne Unterrichtsräume samt Mensa, konnten sich bisher aber nicht austoben.

Zwischenzeitlich waren daher Teile des Weißeplatzes für minderjährige Schüler gar durch Bauzäune abgesperrt worden, doch darüber hatte sich die ausgegrenzte Öffentlichkeit geärgert.

Nun hoffen Anwohner und Schüler, dass der Weißeplatz so schön wie aktuell bleibt und nicht wieder als Hundeklo oder ähnliches missbraucht wird...