Leipzig - Als das Amtsgericht Leipzig im März das Insolvenzverfahren gegen das Traditionsgasthaus "Thüringer Hof" eröffnete, war man optimistisch, dass man den Betrieb retten könne und das älteste Restaurant der Stadt geöffnet bleibt. Jetzt weisen Zettel vor Ort darauf hin, dass das Lokal dauerhaft geschlossen ist.

Wie der Insolvenzverwalter Dr. Jörg Schädlich auf TAG24-Anfrage mitteilte, sind Verhandlungen mit einem Investor gescheitert und es hätte sich nicht gerechnet, das Unternehmen unter den bestehenden Gegebenheiten fortzuführen.

Deswegen wurde der Geschäftsbetrieb vollständig eingestellt.

Bei der ersten Einschätzung im vorläufigen Insolvenzverfahren im Frühling waren alle Parteien positiv gestimmt, weil das Restaurant in der Burgstraße 19 so eine lange Tradition hatte. Ziel war es daher, eine Sanierungslösung zu finden.

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Bei genaueren Einschätzungen stellte sich laut Schädlich aber heraus, dass die nötig gewesenen Investitionen höher wären als ursprünglich angenommen.

Der Investor hätte in den nächsten Jahren viel Geld in die Hand nehmen müssen, um zum Beispiel die Einrichtung stark zu modernisieren. Laut dem Rechtsanwalt sind die Verhandlungen unter anderem daran gescheitert. Weitere Interessenten gab es nicht.

Der "Thüringer Hof" wurde 1451 unter einem anderen Namen eröffnet. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, danach aber wieder aufgebaut.

Zuletzt hatte Christian Laube das Restaurant 2020 als Geschäftsführer übernommen, serviert wurde thüringische und fränkische Küche.

Wie viele gastronomische Betriebe hatte auch das Traditionsunternehmen mit Umsatzeinbußen durch die Corona-Schutzmaßnahmen, steigenden Kosten in verschiedenen Bereichen und einer geringeren Kaufkraft zu kämpfen. Hinzu kam dann wohl noch die Rückzahlung der Corona-Hilfen.

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Laut Schädlich wollte man die bestehenden Mitarbeitenden gern übernehmen. Ihre Löhne wurden bis Ende Mai fortgezahlt. Da der Investoren-Deal platzte, wurde das Personal vollständig entlassen.

Was jetzt aus dem Restaurant wird, ist unklar. Das Mietverhältnis wurde gekündigt und die Immobilie ging zurück an den Vermieter aus München. Er entscheidet, was aus den Räumlichkeiten wird. Den Namen "Thüringer Hof" könne er laut Schädlich aber auch für neue Projekte behalten.