Neues Modell mit mehr Reichweite: Schon bald rollen 40 neue E-Busse durch Leipzig

Von Lutz Brose, Tamina Porada

Leipzig - Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) machen den nächsten großen Schritt auf dem Weg zur Verkehrswende. Jetzt steht fest, dass 40 neue Busse des polnischen Herstellers Solaris bestellt wurden, die bis spätestens Mitte 2027 durch die Messestadt rollen sollen.

Vor einem Jahr wurde der Fördermittelbescheid übergeben. V.l.n.r.: Projekt-Manager E-Busse Torsten Schmidt, Sachsens ehemaliger Wirtschaftsminister Martin Dulig (51, SPD) und Technik-Chef der LVB Ronald Juhrs.
Vor einem Jahr wurde der Fördermittelbescheid übergeben. V.l.n.r.: Projekt-Manager E-Busse Torsten Schmidt, Sachsens ehemaliger Wirtschaftsminister Martin Dulig (51, SPD) und Technik-Chef der LVB Ronald Juhrs.  © Lutz Brose

Vor knapp einem Jahr erhielten die LVB dafür einen Fördermittelbescheid über 13,5 Millionen Euro. Für das darauf erfolgte Vergabeverfahren zur Beschaffung weiterer 40 Elektrogelenkbusse liegt jetzt das Ergebnis vor.

Wie LVB-Sprecher Marc Backhaus auf Anfrage dazu mitteilte, "konnte sich als Sieger im EU-weiten Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb unter zunächst sechs beteiligten Bewerbern der polnische Hersteller Solaris Bus & Coach durchsetzen".

Das Angebot von Solaris sei am wirtschaftlichsten gewesen und umfasst 15 Elektrogelenkbusse, die zum Fahrplanwechsel im November 2026 in Betrieb gehen, und 25 weitere baugleiche Fahrzeuge, die Mitte 2027 angeliefert werden.

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"Neben dem Kaufpreis der Fahrzeuge wurden weitere Kriterien, wie zum Beispiel Reichweite, Energieverbrauch, Folgekosten für den Servicevertrag und die nachhaltige Batteriebeschaffung für die Ermittlung des Zuschlags bewertet", teilte Backhaus mit.

Neufahrzeuge sollen mehr Batteriekapazität und Reichweite haben

Fahrzeuge des niederländischen Bus-Herstellers VDL am Bushof Lindenau. Das Unternehmen kam bei der aktuellen Vergabe nicht zum Zug.
Fahrzeuge des niederländischen Bus-Herstellers VDL am Bushof Lindenau. Das Unternehmen kam bei der aktuellen Vergabe nicht zum Zug.  © Lutz Brose

Der E-Bus-Anteil steige mit den 40 neuen Fahrzeugen von aktuell knapp 20 auf über 40 Prozent der gesamten Busflotte. Die Busse kosten rund 33 Millionen Euro.

"Die Neufahrzeuge vom Typ Solaris Urbino 18 electric verfügen über nochmals erhöhte Batteriekapazitäten von nun 576 kWh und sollen Reichweiten von bis zu 270 Kilometer ohne Nachladung bewältigen", erklärte der Pressesprecher. "Neben dem bekannten Dachpantografen und einem Zentralmotor mit 360 kW Leistung werden zukünftig CO2-Wärmepumpen zum Einsatz kommen."

Die Neufahrzeuge sollen zuerst die letzten Dieselbusse auf den Linien 72/73 ersetzen und dann je nach Ausbaufortschritt an den Endstellen die Linien 70, 79 und 80 abdecken.

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Solaris-Busse sind seit fast 13 Jahren bei der LVB im Einsatz. Schon allein mit dem Niederflur-Gelenkbus vom Typ Solaris Urbino 18 III (Baujahr 1012 -2013) hat der polnische Hersteller bewiesen, dass die Fahrzeuge auch auf Leipzigs hartem Pflaster bestehen.

Erst im letzten Jahr kauften die LVB neue Diesel-Busse von Solaris.
Erst im letzten Jahr kauften die LVB neue Diesel-Busse von Solaris.  © Lutz Brose

Bleibt zu hoffen, dass die LVB bei den neuen Bussen mit Problemen bei der E-Mobilität verschont bleiben. In der Vergangenheit sorgten Ausfälle von E-Bussen und Ladestationen immer wieder für Probleme.

Titelfoto: Lutz Brose

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