Radspur am Leipziger Hauptbahnhof: Mehr als 17.000 Unterzeichner gegen die Pläne der Stadt

Leipzig - Seit Donnerstag laufen die Arbeiten am Leipziger Hauptbahnhof, zwei der vier Fahrstreifen in Richtung Westen für eine Rad- und eine Einfädelspur verschwinden zu lassen. Doch der Unmut seitens der Leipziger Bevölkerung über die Maßnahme wird immer größer.

Der Widerstand gegen die Radspur am Leipziger Hauptbahnhof wird immer stärker. Mehr als 17.000 Menschen haben inzwischen eine Petition unterzeichnet, die einen Stopp der Arbeiten fordert.
Der Widerstand gegen die Radspur am Leipziger Hauptbahnhof wird immer stärker. Mehr als 17.000 Menschen haben inzwischen eine Petition unterzeichnet, die einen Stopp der Arbeiten fordert.  © Leipzig Livereport

Mehr als 17.600 Bürger haben inzwischen eine Petition auf der Website "change.org" unterzeichnet (Stand: 17. April, 10.50 Uhr) mit dem Ziel, die Arbeiten vor dem Hauptbahnhof zu stoppen sowie die Leipzigerinnen und Leipziger bei den Planungen für das Vorhaben einzubeziehen.

Gerichtet ist die Petition sowohl an Oberbürgermeister Burkhard Jung (64, SPD) als auch an den Leipziger Stadtrat.

Mehrere Stadtratsfraktionen hatten bereits nach Bekanntwerden der Maßnahme Kritik an dieser geübt.

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So erklärten beispielsweise die Linken-Stadträte Sören Pellmann (46), Dr. Volker Külow und Oliver Gebhardt (62) in einer gemeinsamen Mitteilung: "Statt einer durchdachten und breit diskutierten Strategie wird hier eine einzelne Maßnahme mit der Brechstange durchgedrückt."

Auch die CDU und die FDP äußerten sich kritisch.

Petition gegen Radspur am Hauptbahnhof: Dienberg will sich im Stadtrat äußern

Thomas Dienberg (Grüne, l.) am Donnerstag bei den Bauarbeiten. Am Mittwoch muss sich Leipzigs Baubürgermeister im Stadtrat einer Anfrage der Linken zu dem Vorhaben stellen.
Thomas Dienberg (Grüne, l.) am Donnerstag bei den Bauarbeiten. Am Mittwoch muss sich Leipzigs Baubürgermeister im Stadtrat einer Anfrage der Linken zu dem Vorhaben stellen.  © News5/Grube

Der Verfasser der Petition wirft nun dem Dezernat Stadtentwicklung und Bau einen "Alleingang" vor, "indem dieses ohne weitere Rücksprache mit dem Stadtrat und ohne Einbindung der Bürgerinnen und Bürger von Leipzig einen weitreichenden Eingriff in den so wichtigen Verkehrsknotenpunkt von Leipzig vornimmt".

"Diese Petition möchte daher den Oberbürgermeister Jung und den Leipziger Stadtrat auffordern, die Bauarbeiten zu stoppen und unter aktiver Einbeziehung der Leipzigerinnen und Leipziger ein tragfähiges und abgeschlossenes Konzept zu entwickeln, welches alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt berücksichtigt und mitnimmt."

Ziel der Petition sind aktuell 25.000 Unterschriften. Bei der nächsten Ratsversammlung am Mittwoch muss sich Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne) bereits einer ausführlichen Anfrage der Linken zu der Maßnahme stellen.

Titelfoto: Leipzig Livereport

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