Rasierklingen und Gift in Parks, Gärten und auf den Straßen: So viele Giftköder werden in Sachsen verteilt

Leipzig - In deutschen Städten werden seit Jahren immer mehr Giftköder gefunden. Die App "Dogorama" hat sich die Daten genauer angesehen und ausgewertet.

Die meisten Giftköder wurden in den vergangenen Jahren in Berlin, Hamburg, München, Köln und Leipzig gefunden.
Die meisten Giftköder wurden in den vergangenen Jahren in Berlin, Hamburg, München, Köln und Leipzig gefunden.  © Dogorama

In der App könnten Hundebesitzer den Fund von Giftködern eigenständig melden und so andere Nutzer vor den tödlichen Fallen warnen.

Das mit Abstand gefährlichste Pflaster für Vierbeiner scheint hier vor allem Berlin mit insgesamt 1336 Fällen in den vergangenen vier Jahren zu sein. Allein in den vergangenen zwölf Monaten gingen dort knapp 300 neue Giftköder-Meldungen ein.

Während Hamburg mit 850 Meldungen seit 2021 auf dem zweiten Platz landet, reihen sich dahinter München mit 539, Köln mit 506 und schließlich Leipzig mit 318 auf dem fünften Platz ein. In der Messestadt wurden im vergangenen Jahr 75 neue Giftköder gemeldet.

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Das gesamte Bundesland Sachsen kam seit 2021 auf 1399 und in den vergangenen 365 Tagen auf 285 Meldungen, wie TAG24 außerdem von dem Leipziger Unternehmen erfuhr.

Die Täter verstecken unter anderem Rasierklingen in den Ködern.
Die Täter verstecken unter anderem Rasierklingen in den Ködern.  © Marcel Kusch/dpa

Giftköder-Ranking: Leipzig landet auf dem fünften Platz!

Immer mehr Giftköder werden in den Städten verteilt.
Immer mehr Giftköder werden in den Städten verteilt.  © Florian Schuh/dpa

"Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Bedrohung für Hunde nimmt nicht ab - sie verschärft sich", erklärt Jan Wittmann, Gründer und Geschäftsführer von Dogorama. "Giftköder sind inzwischen ein bundesweites Problem, das Millionen Hundebesitzer und -besitzerinnen betrifft."

Leider gehen Täter dabei immer raffinierter vor, verstecken die Rasierklingen und Nägel oder das Rattengift in verschiedensten Objekten wie etwa Nudeln, Wurst oder Leckerli. Selbst für geschulte Augen sind diese Köder dann nicht als Fallen erkennbar.

Dazu kommt, dass die tödlichen Köder nicht nur gezielt in Parks, sondern inzwischen auch in Wäldern, Wohnstraßen und Vorgärten ausgelegt werden. "Hundebesitzer dürfen sich nicht in falscher Sicherheit wiegen - Giftköder gehören leider zum Alltag in vielen Städten", so Wittmann.

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Stellt man bei seinem Vierbeiner während oder nach der Gassirunde Symptome wie plötzliches Zittern, Krämpfe, auffälligen Speichelfluss, starkes Hecheln oder Schaum vor dem Maul und Erbrechen oder Durchfall fest, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

Titelfoto: Montage Marcel Kusch/dpa ; Florian Schuh/dpa

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