Leipzig - Leipzigs Flüsse und Seen leuchten seit einigen Tagen kräftig grün! Große Algenteppiche verdecken aktuell vielerorts den Blick aufs Wasser und lassen die Gewässer beinahe wie Rasenflächen erscheinen. Warum breiten sich die Pflanzen so rasant aus? Und geht von ihnen eine Gefahr aus? TAG24 hat nachgefragt.
Besonders deutlich war das Naturereignis Anfang der Woche am Nahlewehr im Westen der Messestadt zu sehen. Die Wasseroberfläche war nahezu komplett in Grün getaucht. Lediglich vereinzelt brach das Wasser noch die Pflanzenschicht auf.
"Es handelt sich hier teilweise um Algen, aber auch um Wasserpflanzen, die insbesondere im Spätsommer große Bestände in Gewässern entwickeln können", erfuhr TAG24 aus Leipzigs Amt für Umweltschutz.
Typisch in unseren Gewässern seien unter anderem Fadenalgen, Blaualgen, Tausendblatt, Wasserschwaden, Hahnenfuß und Laichkraut. "An Stauanlagen, wie dem benannten Nahlewehr, sammeln sich die auf dem Wasser schwebenden Wasserlinsen an, die sehr 'öffentlichkeitswirksam' sind."
Große Bestände an Algen und Wasserpflanzen können laut den Experten bei fehlender Beschattung und hohen Temperaturen, wie sie aktuell vorherrschen, entstehen. Begünstigt werde die Erscheinung durch einen Nährstoffüberschuss, welcher entlang der Gewässer durch Wind und Niederschläge von landwirtschaftlichen Flächen eingetragen werden kann.
Das solltet Ihr beim Baden in betroffenen Gewässern beachten
Trotz des mitunter ungesund wirkenden Erscheinungsbilds gehe von den Pflanzen keine Gefahr aus. "Wasserpflanzenbestände gehören zur natürlichen Ausstattung eines jeden Gewässers und stören eher das menschliche Auge als die Natur. Sie stellen einen wichtigen Lebensraum für die Tiere und Pflanzen im Gewässer dar."
Lediglich bei manchen Arten von Blaualgen können bei Massenvorkommen Gesundheitsschäden hervorgerufen werden. Das Umweltamt verweist dabei auf die Informationen des Gesundheitsamtes unter leipzig.de.
Maßnahmen, um die Ausbreitung der Pflanzen einzudämmen, seien nicht erforderlich.
Trotz des geringen Risikos weist das Umweltamt darauf hin, dass vor dem Baden in betroffenen Gewässern unbedingt die Sichttiefe geprüft werden sollte. "Wenn Sie eine Grünfärbung des Wassers, Schlieren- und Flockenbildung beobachten und als Erwachsener knietief im Wasser stehend Ihre Füße nicht mehr sehen können, sollten Sie auf Baden, Schwimmen und andere Wassersportarten verzichten."
In Fließgewässern werde generell vom Baden abgeraten.