Schon wieder Vorwürfe gegen Mitarbeiter der Uni Leipzig: Jetzt greift die Rektorin ein

Leipzig - Schon wieder gibt es Vorwürfe gegen eine Person der Universität Leipzig. In den vergangenen Tagen gab es bereits Diskussionen über das Verhalten eines Jura-Professors, der von Linken-Chefin Heidi Reichinnek (37) angezeigt wurde, und über einen Professor, der eine aktivistische Person zu Boden schubste. Die Uni reagierte zwar schon auf beide Fälle, bezog jetzt aber noch einmal öffentlich Stellung.

Prof. Dr. Eva Inés Obergfell ist seit April 2022 Rektorin der Universität Leipzig. (Archivfoto)
Prof. Dr. Eva Inés Obergfell ist seit April 2022 Rektorin der Universität Leipzig. (Archivfoto)  © Hendrik Schmidt/dpa

Mittlerweile wurde eine neue Situation publik, die der Anlass für das Statement war. Es gehe um sexuelle Belästigung und Machtmissbrauch.

Auch wenn nicht bestätigt wurde, um welchen Vorfall es sich genau handelt, könnte sich dieser Vorwurf auf Situationen innerhalb der juristischen Fakultät beziehen. Verantwortliche positionierten sich dazu bereits.

Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell (53) könne verstehen, dass die Meldungen für Bestürzung und Verunsicherung sorgen. "Sie können mir glauben: Das geht auch mir so", sagte sie am Montagnachmittag.

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Man verstehe, dass solche Vorfälle das Vertrauen erschüttern können. Obergfell versicherte deswegen, dass man den Sachverhalten intensiv nachgehe und auch studentische Perspektiven mit einbeziehe.

"Dabei müssen wir dienst- und personalrechtliche Vorgaben beachten. Das bedeutet: Wir können über laufende Prüfungen oder mögliche Konsequenzen öffentlich nicht sprechen", erklärte sie.

Die Universität Leipzig möchte neue Strukturen aufbauen

Mehr als 31.000 Personen studieren aktuell an der Universität in Leipzig. (Archivfoto)
Mehr als 31.000 Personen studieren aktuell an der Universität in Leipzig. (Archivfoto)  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Die Universität Leipzig möchte jetzt präventiv handeln und unterstützende Strukturen wie Beratungs- und Meldestellen aus- und aufbauen und klar benennen, wie mit Fehlverhalten umgegangen wird.

Dabei soll es unter anderem auch um private Aussagen von Professoren gehen. Diese fallen laut der Rektorin auf die Universität zurück und seien rufschädigend.

Schon in der vergangenen Woche kündigte die Universität an, dass man intern ein Gespräch mit dem Jura-Professor suche, der auf seinem privaten X-Account mitteilte, dass man immer gegen die Tür seines Kühlschranks schlagen müsste, um sie richtig zu schließen, und deshalb dort ein Bild von Heidi Reichinnek klebe.

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Auf TAG24-Anfrage erklärte ein Pressesprecher der Uni, dass man in diesem Gespräch "das Bewusstsein für Mäßigung, Amtsangemessenheit und Diskriminierungsfreiheit" stärken wolle.

Rektorin Obergfell betonte in ihrem Statement ebenfalls noch einmal: "Lassen Sie uns gemeinsam unsere Werte hochhalten - Respekt, Toleranz und wissenschaftliche Integrität."

Außerdem stellte sie klar: "Für mich steht außer Frage: Diskriminierung und das Ausnutzen von Abhängigkeitsverhältnissen haben an unserer Universität keinen Platz."

Titelfoto: Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa

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