Leipzig - Die Einwohnerzahl der Messestadt hat in den letzten zwei Jahren die Prognosen stark überschritten. Gleichzeitig ist die Geburtenrate niedriger als erwartet. Für die zentrale Planung der Stadt kann das langfristig Folgen haben.
Die Bevölkerungsvorausschätzung von 2023 wurde noch einmal genauer ausgewertet. Wie das Amt für Statistik und Wahlen am Dienstag mitteilte, sind die Unterschiede größer als erwartet.
Zum Jahresende 2024 lebten mehr als 3000 Menschen mehr in Leipzig, als man prognostiziert hatte. Leipzig zählte Ende Dezember 632.562 Einwohner.
Dieser unerwartete Anstieg ist vor allem auf Zuzüge, auch aus dem Ausland, zurückzuführen. 2023 und 2024 sind mehr Menschen nach Leipzig gezogen, als man ursprünglich erwartet hatte.
Während zwar immer mehr Menschen in die Stadt kommen, kommen immer weniger Kinder nach. Die Geburtenrate sank stärker als prognostiziert. In 2024 bekamen Frauen in Leipzig nur rund 0,97 Kinder (auf ihr Leben gerechnet).
Statistik ist Grundlage für langfristige Planungen
Die Verschiebungen in der Statistik könnten bedeutend sein. Da die Zahlen die Grundlage für zentrale Planungen in Bereichen, wie z. B. Wohnen, Bildung, Verkehr und Energieversorgung sind, müssen sie schnellstmöglich korrigiert werden.
Wenn weniger Kinder geboren werden, werden beispielsweise auch weniger Kitas und Schulen benötigt.
"Eine verlässliche Bevölkerungsprognose ist entscheidend, um Leipzigs Entwicklung vorausschauend zu gestalten. Die neuen Erkenntnisse helfen uns, Annahmen zu verfeinern und Planungen noch genauer auf die Realität abzustimmen", erklärte Dr. Christian Schmitt, Leiter des Amtes für Statistik und Wahlen, in einer Pressemitteilung.
Immerhin stimmte die bestehende Statistik aus dem Jahr 2023 bei den Prognosen zur Sterberate und bei kleinräumigen Ergebnissen für die Leipziger Ortsteile.