Uniklinik richtet Sprechstunde für Überlebende von Krebserkrankung ein: "Ihr seid nicht allein"
Leipzig - In Deutschland leben inzwischen mehrere Millionen Menschen, die eine Krebserkrankung überlebt haben. Viele von ihnen sind jedoch mit Spätfolgen konfrontiert. Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) bietet ab dem heutigen Montag eine spezialisierte Anlaufstelle für Betroffene.
Alles in Kürze
- Uniklinik Leipzig bietet Sprechstunde für Krebsüberlebende
- Mehrere Millionen Menschen in Deutschland sind von Spätfolgen betroffen
- Sprechstunde richtet sich an Langzeitüberlebende ab 0-39 Jahren
- Ganzheitliche Betreuung mit ärztlichen und psychologischen Fachkräften
- Terminvereinbarung per Mail oder Telefon unter 0341 9717365 möglich

"Wir wollen den Menschen, die eine Krebserkrankung überstanden haben, zeigen: Ihr seid nicht allein mit den Folgen", sagt Prof. Judith Gebauer (38), die seit Mai die neu geschaffene Professur "Cancer Survivorship" am Universitären Krebszentrum in Leipzig (UCCL) innehat.
Auch Prof. Florian Lordick, Direktor des UCCL, sieht in dem Angebot einen wichtigen Meilenstein: "Während die Heilungsraten bei Krebs steigen, hinken wir mit der Langzeitbetreuung und Früherkennung sowie Behandlung von Folgekrankheiten hinterher."
Die Sprechstunde soll in Zusammenarbeit von ärztlichen und psychologischen Fachkräften eine ganzheitliche Betreuung etablieren, die dabei sowohl medizinische als auch psychologische Aspekte in den Blick nimmt.
Darüber hinaus soll das Angebot wissenschaftlich begleitet werden, um Erkenntnisse über die Wirksamkeit der Strukturen und Interventionen zu gewinnen.
Zahl der Langzeitüberlebenden wächst stetig

Die Sprechstunde richtet sich an Menschen, die im Kindes- oder jüngeren Erwachsenenalter (zwischen 0 und 39 Jahren) an Krebs erkrankt sind - unabhängig davon, wie alt sie heute sind - und deren erste Krebserkrankung dabei mindestens fünf Jahre zurückliegt.
Als Spätfolgen einer überstandenen Erkrankung können dabei unter anderem Herz-Kreislaufprobleme, hormonelle Veränderungen, Nervenschäden oder auch Zweittumore auftreten.
Darüber hinaus finden sich gehäuft, psychische Folgen wie Fatigue, Ängste, belastende Erinnerungen und Depressionen.
"Unsere Sprechstunde soll ein Ort sein, an dem Sorgen und Folgeerkrankungen ernst genommen und Wege zu einem gesunden Weiterleben gefunden werden", betont Prof. Gebauer.
Betroffene werden gebeten, sich für eine Terminvereinbarung bevorzugt per Mail an das UCCL-Abulanzteam zu wenden. Eine Anmeldung ist ebenfalls per Telefon unter 0341 9717365 möglich.
Titelfoto: PR/UKL/Stefan Straube