Videoüberwachung, Awareness-Teams, Polizei: Hauptbahnhof Leipzig soll sicherer werden, aber wie?

Leipzig - Über eins ist sich der Leipziger Stadtrat im Klaren: Der Hauptbahnhof soll sicherer werden, für Radfahrer, Obdachlose und Nachtschwärmer. Wie ein verbessertes Sicherheitsgefühl umzusetzen wäre, darüber wurde am Mittwoch erneut diskutiert.

Der Hauptbahnhof bei Nacht: Einige Leipziger haben hier ein unsicheres Gefühl.
Der Hauptbahnhof bei Nacht: Einige Leipziger haben hier ein unsicheres Gefühl.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Die Idee, den Bereich um den Hauptbahnhof und insbesondere auch die Tram-Haltestelle davor mit Videokameras zu überwachen, endete bereits im Sommer in einem Prüfauftrag für die Stadtverwaltung. Innerhalb der Ratssitzung sorgte der Gedanke an einen videoüberwachten Ort für Unwohlsein und viel Ablehnung.

"Ich hab noch nie die Schlagzeile gelesen: 'Kamera warf sich zwischen Angreifer und Opfer'", argumentierte beispielsweise Ute Elisabeth Gabelmann von den Freibeutern und stellte damit die Wirksamkeit des Aufhängens von Kameras infrage.

Eher müsse man die Zivilcourage und soziale Arbeit vor Ort stärken. Auch vor einer Stigmatisierung des Hauptbahnhofes als "gefährlicher Ort" warnten die Freibeuter.

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Von der Fraktion der Grünen kam die Idee, den Hauptbahnhof stärker durch Einsatzkräfte der Polizei zu überwachen lassen.

"Die Polizei kann man aber auch nicht einfach bestellen, das müsste man überprüfen lassen", so die Antwort von CDU-Stadträtin Sabine Heymann darauf.

Stadtrat findet keine eindeutige Lösung für Bahnhof-Problematik

Laut Kriminalstatistik ist der Hauptbahnhof immer wieder Schauplatz von Attacken, Überfällen oder Diebstählen.
Laut Kriminalstatistik ist der Hauptbahnhof immer wieder Schauplatz von Attacken, Überfällen oder Diebstählen.  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Ein weiterer Vorschlag des Jugendparlaments war der Einsatz von sogenannten Awareness-Teams, die als Ansprechpersonen vor Ort im Falle eines Falles schnell handeln und gegebenenfalls Opfern im Ernstfall schnell zur Seite stehen könnten.

Welche Befugnisse solch ein Team dann erhalten würde, war aber noch nicht klar.

Zu einer richtigen Einigung kam es am Mittwoch in der Ratssitzung nicht.

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Mehrere Stimmen gab es nur für einen Änderungsantrag der Grünen auf den Antrag des Jugendparlaments, der vorschlägt, eine Videoüberwachung, eine stärkere Bestreifung und den Einsatz von Awareness-Teams über einen gewissen Zeitraum am Beispiel der Sachsenbrücke zu testen.

Die Idee soll nun geprüft werden.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

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