Weniger harte Drogen, dafür mehr Cannabis: Leipziger unterschätzen Risiko

Leipzig - Süchtig nach Cannabis waren im Jahr 2023 mehr Menschen als in den Vorjahren. Zu diesem Ergebnis kommt die Stadt Leipzig in ihrem aktuellen Suchtbericht. Doch ein anderes Rauschmittel stellt die Pflanze weit in den Schatten.

Cannabis wird zunehmend beliebter. (Symbolbild)
Cannabis wird zunehmend beliebter. (Symbolbild)  © dpa/Paul Zinken

Zuerst jedoch eine positive Nachricht: Der Konsum "harter" Substanzen wie Kokain, Crack oder Crystal Meth nimmt, wie in den vergangenen Jahren, weiter ab.

Das kann man von Gras nicht behaupten. 761 Menschen mussten aufgrund ihrer Cannabissucht vergangenes Jahr behandelt werden.

Im Vergleich zu 2021 stiegen die Fälle um 2,7 Prozent an.

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Unangefochten auf Platz eins der Suchterkrankungen ist jedoch weiterhin die Alkoholabhängigkeit. 1700 Personen traten infolgedessen den Weg in eine Suchtberatungsstelle an.

Doch nicht nur diese Arten der Abhängigkeit trieben Betroffene dazu, sich Hilfe zu suchen. Auch Menschen mit Glücksspielsucht und übermäßigem Medienkonsum wurden 2023 betreut.

Aufklärung statt Problembehandlung: Darauf setzt die Stadt Leipzig

2023 sind weniger Suchtfälle in Verbindung mit Drogen wie Kokain in Leipzig eingegangen. (Symbolbild)
2023 sind weniger Suchtfälle in Verbindung mit Drogen wie Kokain in Leipzig eingegangen. (Symbolbild)  © dpa/Christian Charisius

Wo vielen Menschen die Gefahr von Heroin, Koks und Co. durchaus bewusst ist, wird Cannabis häufig als unbedenklich angesehen.

Zu diesem Ergebnis kam die Studie "Jugend in Leipzig".

Damit die Risiken des Joints nicht unterschätzt werden, sei es laut Sozialbürgermeisterin Martina Münch besonders wichtig, "fundierte und differenzierte Aufklärung und Prävention" zu betreiben.

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Suchtprävention ist dabei ein großes Stichwort. Mit Projekten, an denen sich unter anderem Polizei, Pädagogen und Eltern beteiligen, sollen vor allem Kinder und Jugendliche vor dem missbräuchlichen Umgang mit Drogen gewarnt werden.

Titelfoto: Montage: dpa/Paul Zinken; dpa/Christian Charisius

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