Wer löscht am schnellsten? Feuerwehrleute wetteifern bei Deutscher Meisterschaft in Sachsen

Von Birgit Zimmermann

Leipzig - Hindernisse überwinden, in vollem Lauf ein Feuer löschen, eine Hakenleiter hochklettern - im Feuerwehrsport wird hart gekämpft. In Torgau geht es um die Deutsche Meisterschaft.

Eine Feuerwehrsportlerin trainiert im Hafenstadion das Überwinden eines Hindernisses mittels Leiter.
Eine Feuerwehrsportlerin trainiert im Hafenstadion das Überwinden eines Hindernisses mittels Leiter.  © Sebastian Willnow/dpa

Feuerwehrleute aus Deutschland, Tschechien und Österreich suchen ab dem heutigen Donnerstag im nordsächsischen Torgau ihre Deutschen Meister im Feuerwehrsport. 620 Sportlerinnen und Sportler treten bis Samstag in verschiedenen Disziplinen an, wie Silvia Oestreicher, Sprecherin des Deutschen Feuerwehrverbands sagte. In Wettbewerben wie einem 100-Meter-Lauf mit Hindernissen oder dem "Löschangriff nass" gehe es immer darum, die beste Zeit zu erzielen.

Laura Wolf aus Krakow am See tritt mit dem Team Mecklenburg-Vorpommern an. Der Feuerwehrsport sei ihr "so ein bisschen in die Wiege gelegt worden", sagte die 26-Jährige. "Ich komme aus einem Feuerwehrdorf, war schon bei der Kinder- und der Jugendfeuerwehr und bin auch in der aktiven Feuerwehr". Für sie ist der Feuerwehrsport "mal was anderes, nicht so 08/15 wie Fußball, was alle machen". Auch ihre jüngere Schwester gehört zum Team MV.

Am Mittwoch hatten die Teams im Hafenstadion in Torgau die Gelegenheit, zu trainieren. Laura Wolf stürmte dabei unter anderem über ein mannshohes Haus. Die Disziplin gehört zum Vier-mal-100-Meter-Lauf, bei dem vier Läuferinnen und Läufer eine Staffel bewältigen müssen. Als Staffelstab wird dabei ein Strahlrohr weitergereicht.

Auch das schnelle Überwinden von Hindernissen will gelernt sein.
Auch das schnelle Überwinden von Hindernissen will gelernt sein.  © Sebastian Willnow/dpa

Kampfrichter schauen auf jedes Detail

Eine Feuerwehrsportlerin trainiert im Hafenstadion das Löschen eines Flüssigkeitsbrandes.
Eine Feuerwehrsportlerin trainiert im Hafenstadion das Löschen eines Flüssigkeitsbrandes.  © Sebastian Willnow/dpa

An dem Haus-Hindernis ist Fred Langkabel als Kampfrichter eingesetzt - als einer von 50 Wettkampfrichtern, die genau hinschauen, dass alle Disziplinen bei den Meisterschaften korrekt absolviert werden. "Es ist schon anspruchsvoll, das ist Spitzensport", sagte der 64-Jährige.

Langkabel, im Hauptberuf Busfahrer, war früher selbst Feuerwehrsportler. Nach seiner aktiven Zeit absolvierte er die Ausbildung zum Kampfrichter. Er schwärmt fast, wenn er über den Feuerwehrsport redet. "Da steht die Kameradschaft an Nummer eins. Und wenn du das letzte Stück kriechst - es wird nicht aufgegeben!"

Die deutschen Teams, die in Torgau antreten, kommen aus den sechs ostdeutschen Bundesländern inklusive Berlin. Im Feuerwehrsport hätten sich zwei Traditionen erhalten, eine Ost- und eine West-Variante, erläuterte Silvia Oestreicher vom Feuerwehrverband.

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Während im Westen eher die Feuerwehrpraxis im Vordergrund stehe, sei der Wettkampf im Osten vor allem sportlich ausgerichtet. Die drei besten Frauen- und Männerteams qualifizieren sich für die internationalen Wettbewerbe des Weltfeuerwehrverbands.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa

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