Flixtrain fährt früher als geplant ab - Reisende rennen zum Bahngleis, sind aber zu spät
Leipzig - Dass besonders Züge im Fernverkehr Verspätungen haben, ist beinahe an der Tagesordnung. Dass die Schienenfahrzeuge früher als geplant den Bahnhof verlassen, ist ungewöhnlich - jetzt aber in Leipzig passiert.
Alles in Kürze
- Flixtrain fährt in Leipzig früher als geplant ab.
- Reisende kommen zu spät und verpassen den Zug.
- Abfahrt wurde 15 Minuten vorher verschoben.
- Flixtrain nennt verfrühte Abfahrt äußerst ungewöhnlich.
- Kunden können Fahrgastrechte auf der Flixtrain-Homepage geltend machen.

Viele Reisende sind in den vergangenen Jahren von den teureren und oftmals unzuverlässigen Intercity-Verbindungen der Deutschen Bahn auf den Billig-Konkurrenten Flixtrain umgestiegen.
Auch am Samstagnachmittag wollten Dutzende Menschen vom Leipziger Hauptbahnhof weiter nach Berlin oder zum Endhalt Hamburg fahren. Je nach Buchungszeitpunkt konnte man schon für rund sieben Euro von der Messe- in die Hauptstadt reisen. Eine reguläre ICE-Fahrt kostet 50 Euro.
16.47 Uhr sollte der grüne Zug aus dem größten Kopfbahnhof Europas ausfahren. 15 Minuten vorher erhielten Reisende aber per e-Mail oder SMS den Hinweis, dass sich die Abfahrt nach vorn verschiebt und es schon 16.41 Uhr losgeht.
Blöd für diejenigen, die erst kurz vor der ursprünglichen Abfahrtszeit an Gleis 18 ankamen - sie konnten das günstige Verkehrsmittel nur noch von hinten sehen.
Verfrühte Abfahrt bei Flixtrain "äußerst ungewöhnlich"

TAG24 hat bei Flixtrain nachgefragt, wie es zu verfrühten Abfahrten kommen kann und wie regelmäßig dieser Fall eintritt.
"Generell ist eine verfrühte Abfahrt äußerst ungewöhnlich, im Eisenbahnbetrieb kann dies aber in Einzelfällen vorkommen", teilte Flixtrain-Sprecher Philipp Kaltenmark mit. Als Gründe nennt er den Erhalt falscher Informationen, beispielsweise durch nicht korrekt eingepflegte Baustellenfahrpläne.
Auch könne durch menschliches Fehlverhalten ein Signal zu früh auf Grün eingestellt werden. Dies kann aber im vorliegenden Fall ausgeschlossen werden, da die verfrühte Abfahrt vorher kommuniziert wurde - wenn auch kurzfristig.
Flixtrain nutzt das DB-Schienennetz und hierbei Slots zwischen ICE-Fahrten. Kommt es zu Verspätungen, muss der Mitbewerber auf Streckenfreigabe warten. Erst "kürzlich" habe man Zugang zu den DB-Echtzeitdaten erhalten, die es Flixtrain ermöglichen, seinen Kunden zeitnah zu Diskrepanzen bei Abfahrtszeiten zu informieren.
Seid Ihr von Verspätungen, verfrühten Abfahrten oder Ausfällen betroffen, könnt Ihr Eure Fahrgastrechte auf der Flixtrain-Homepage geltend machen.
Titelfoto: IMAGO/PicturePoint