Vor Demo-Wochenende in Leipzig: Querdenker distanzieren sich von Gewaltaufrufen

Leipzig - Sie wollen mit 20.000 Menschen aufmarschieren, auf sozialen Netzwerken machen rechte Gruppen wie die NPD mobil und in Chats heißt es, es werde knallen. Vor der "Querdenken"-Demo am Samstag in Leipzig war es im Internet zunehmend zu Gewaltaufrufen gekommen. Nun distanziert sich die Bewegung von eben diesen.

Vor der Querdenker-Demo am Samstag in Leipzig ist es im Netz vermehrt zu Gewaltaufrufen gekommen. Nun hat sich der Ableger der Bewegung in Leipzig davon distanziert.
Vor der Querdenker-Demo am Samstag in Leipzig ist es im Netz vermehrt zu Gewaltaufrufen gekommen. Nun hat sich der Ableger der Bewegung in Leipzig davon distanziert.  © Fabian Strauch/dpa

"Die Radikalisierung der Diskussion im Netz macht uns Sorgen", sagte Christian Stolle, Sprecher der "Bewegung Leipzig", dem örtlichen Ableger der "Querdenken"-Bewegung.

Recherchen des Mitteldeutschen Rundfunks zufolge sollen sich Anhänger der Bewegung in sozialen Netzwerken und Messengern wie Telegram zu möglichen Gewalttaten auf der Demo am Samstag austauschen.

"Es wird so knallen in Leipzig", soll es in einem Kanal geheißen haben, oder auch "mit einer friedlichen Lösung wird es bei dieser Regierung keinen Erfolg geben."

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Darüber hinaus sollen auch rechte Gruppen, wie beispielsweise die NPD, zu der Kundgebung mobilisieren.

Querdenker-Demo in Leipzig: "Können Menschen nicht abhalten anzureisen"

Die Kritiker der Corona-Maßnahmen wollen am Samstag auf dem Augustusplatz demonstrieren.
Die Kritiker der Corona-Maßnahmen wollen am Samstag auf dem Augustusplatz demonstrieren.  © Jens Meyer/AP/dpa

Stolle zufolge ruft die Bewegung immer wieder dazu auf, die Demos nicht für andere Zwecke als den Protest gegen die Corona-Maßnahmen zu missbrauchen. "Wir können aber die Menschen nicht davon abhalten, zur Demo aufzurufen oder anzureisen."

Eine Übernahme der Organisationsstruktur, etwa von Akteuren der rechten Szene, gebe es dem Sprecher zufolge nicht.

Die Leipziger Polizei teilte indes mit, dass es zwar keine konkreten Hinweise auf gewalttätige Aktionen gebe, die Aufrufe und die teils drohende Sprachwahl jedoch nicht unbemerkt bleibe. "Wir stellen unsere Einsatztaktik darauf ein", so ein Sprecher.

Titelfoto: Fabian Strauch/dpa

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