Schutzfolie falsch geklebt: Vogelsterben am Technischen Rathaus geht weiter

Von Lutz Brose

Leipzig - Der Gebäude-Eigentümer des Technischen Rathauses in Leipzig hatte nach zahlreichen Todesfällen von Vögeln mittels mehr als 100 Klebezetteln und auch einer Schutzfolie versucht, das traurige Sterben zu verhindern. Offenbar mit wenig Erfolg.

Nach bunten Klebezetteln wird seit dieser Woche auch Vogelschutzfolie an den gläsernen Übergang angebracht. Leider von innen, was wohl nicht den gewünschten Effekt bewirkt.
Nach bunten Klebezetteln wird seit dieser Woche auch Vogelschutzfolie an den gläsernen Übergang angebracht. Leider von innen, was wohl nicht den gewünschten Effekt bewirkt.  © Lutz Brose

Seit dieser Woche wurde die Vogelschutzfolie am gläsernen Übergang an der Prager Straße angebracht.

Doch wie die Wildvogelhilfe am Donnerstag auf ihrer Facebook-Seite berichtete, hört das Vogelsterben nicht auf. Diesmal hat es zwei Tannenmeisen erwischt, die laut einer Mitwirkenden der Wildvogelhilfe gegen die geklebten Scheiben geflogen sind.

"Eine der Meisen war sofort tot, die andere hat den Aufprall mit verletztem Schnabel überlebt und befindet sich jetzt in unserer Pflegestation", heißt es in dem Post.

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Grund für das erneute tierische Unglück ist offenbar, dass die Folien falsch geklebt wurden und werden. Dazu schreiben die Experten: "Eine Vogelschutzfolie wird von Vögeln nur dann deutlich als Hindernis erkannt, wenn sie von außen aufgebracht wird und nicht hinter spiegelnden Fensterscheiben klebt."

Die Umsetzung der Vogelschutzmaßnahme wirke offensichtlich nicht, müssen die Ehrenamtler "leider festhalten".

Der gläserne Übergang an der Prager Straße wird weiterhin zur Todesfalle für Vögel.
Der gläserne Übergang an der Prager Straße wird weiterhin zur Todesfalle für Vögel.  © Lutz Brose

Immer wieder beklagt der Chef und Gründer der Wildvogelhilfe Leipzig, Karsten Peterlein, dass es vor allem an der Kommunikation zwischen Grundstückseigentümern und Fachleuten mangelt. Das scheint wohl auch in diesem Fall zuzutreffen.

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Brose

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