So will Leipzigs Entenpapa kleine Küken vor dem Ertrinken retten
Leipzig - Hamburg hat seinen berühmten Schwanenvater und Leipzig hat mit Stephan Lademann (43) seit fünf Jahren einen Entenpapa (TAG24 berichtete) - der hat jetzt eine ganz besondere Idee, um kleinen Watschlern in der Not zu helfen.
Eigentlich betreibt Stephan Lademann eine Motorbootvermietung, doch in seiner Freizeit kümmert sich der 43-Jährige um Entchen - und hat damit fast schon einen zweiten Fulltime-Job.
Seine neuste Idee: Eine schwimmender Rastplatz für kleine Entenküken und ihre Mamas.
Wie Stephan Lademann TAG24 erzählte, sollen mit den Ausstiegsstellen vor allem frischgeschlüpfte Entenbabys vor dem Ertrinken gerettet werden.
Der Pleißemühlgraben zwischen Bundesverwaltungsgericht und Gottschedstraße sei wie ein Beton-Graben konstruiert - da kämen Enten zum Teil nicht mehr raus.
"Die Küken saugen sich dann voll und gehen unter", sagt Stephan Lademann. "Jedes Jahr rufen weinende Anwohner wegen der ertrunkenen Küken an."
Auch Karsten Peterlein (44) von der Wildvogelhilfe Leipzig (NABU) erklärt: "Die Mutter ist stark, die kann hier schwimmen, aber die Küken werden hier abgetrieben durch die Strömung." Dadurch gerieten die Kleinen in die Tunnel. "Dann sind die Küken eigentlich verloren."
Für beide war klar: "Da muss geholfen werden!"
Also baute der Entenpapa einen Prototyp - eine schwimmende Holz-Insel mit Anker. Nach einer Testphase mit seinen eigenen Enten wurde am heutigen Donnerstag dann die erste Raststelle zum Ausruhen für erschöpfte Küken eingesetzt.
Sollte alles gut laufen, sind noch mindestens fünf Inseln geplant. Finanziert und gebaut wird das Ganze vorerst von Stephan Lademann und Karsten Peterlein. Ein Antrag an die Stadt für weitere Raststätten soll noch heute gestellt werden.
Titelfoto: Juliane Bonkowski