Vom Osten in den Westen: Bunter Panzer-Protest gegen Waffenlieferungen geht auf Reisen

Borna - Künstler Michael Fischer-Art (53) schickt einen Panzer auf die Reise - als Protest gegen Waffenlieferungen Deutschlands und als Friedensymbol.

Michael Fischer-Art (53) lässt seinen bunten Panzer für den Frieden rollen.
Michael Fischer-Art (53) lässt seinen bunten Panzer für den Frieden rollen.  © Kristin Schmidt

Diese Waffenlieferung aus Borna bei Leipzig wird für Aufsehen sorgen, wenn sie am Mittwoch auf der A38 ihren 550 Kilometer langen Weg Richtung Aachen antritt: Ein quietschbunter Hotchkiss Schützenpanzer fährt auf einem Lkw gen Westen. Dort wird er ab Samstag als Teil der "Art Open" in Eschweiler auf dem Marktplatz gezeigt, um danach weitere Kunstfestivals anzusteuern.

Das von der Bundeswehr ausgemusterte Kriegsgerät stand schon seit Januar im Atelier von Fischer-Art: "Ich kenne die Ukraine sehr gut und wollte ein Monument gegen die Kriegsgefahr schaffen."

Über die aktuellen Entwicklungen ist der Künstler empört: "Ich werde den Panzer irgendwann vor die Parteizentrale der Grünen stellen. Wer Frieden will, schickt Diplomaten, keine Panzer."

Ein Lkw fährt den acht Tonnen schweren Schützenpanzer am Freitag über die A38 Richtung Westen.
Ein Lkw fährt den acht Tonnen schweren Schützenpanzer am Freitag über die A38 Richtung Westen.  © Kristin Schmidt
Tarnfarben ade - das Kriegsgerät hat sich im Atelier in einen bunten, friedlichen Hingucker verwandelt.
Tarnfarben ade - das Kriegsgerät hat sich im Atelier in einen bunten, friedlichen Hingucker verwandelt.  © Kristin Schmidt

Panzerräder mit bunten Flaggen bemalt

In der Kette drehen sich die Räder mit polnischer, russischer, ukrainischer und irischer Flagge (v.l.) nebeneinander.
In der Kette drehen sich die Räder mit polnischer, russischer, ukrainischer und irischer Flagge (v.l.) nebeneinander.  © Kristin Schmidt

Der Maler hat seinen Friedenspanzer innerhalb von drei Wochen konsequent befriedet: mit kunterbunten Figuren von Familien und Flaggen europäischer Staaten auf den Rädern.

"Auch die russische und ukrainische ist dabei. Beide Räder nebeneinander halten die europäische Kette am Laufen."

Nur Empörung ist nicht Fischers Art, sein Engagement geht über die Kunst hinaus: "Bei uns wohnt seit drei Wochen eine junge Frau, die unter großen Schwierigkeiten aus Kiew geflohen ist."

Und weiter: "Außerdem unterstütze ich eine Initiative in Kohren-Sahlis, die sich um ukrainische Waisenkinder kümmert."

Titelfoto: Kristin Schmidt

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