Drama im Leipziger Zoo: Flugfuchs stürzt ab – dann muss alles ganz schnell gehen!

Leipzig - Während die Elefanten-Großfamilie im Leipziger Zoo dem winterlichen Wetter trotzt und sich ein angenehm warmes Bad gönnt, gibt es im Gondwanaland Grund zur Sorge: Einer kleinen Bewohnerin geht es ganz und gar nicht gut.

Flugfüche hängen normalerweise kopfüber, doch für die kleine Patientin war das nicht mehr möglich, so geschwächt war sie. (Archivbild)
Flugfüche hängen normalerweise kopfüber, doch für die kleine Patientin war das nicht mehr möglich, so geschwächt war sie. (Archivbild)  © Zoo Leipzig

Mit letzter Kraft klammert sich das kleine Flugfuchs-Mädchen zuvor im Gehege an das Gitter, es wirkt entkräftet, hängt nicht wie gewöhnlich kopfüber da. Und hat einen ungewöhnlich dicken Bauch.

Dann der Schreck-Moment, den "Elefant, Tiger & Co." festgehalten hat: Das Fledertier stürzt ganz plötzlich in die Tiefe und bleibt benommen liegen. Was ist da nur los?

Schon kurz darauf kümmert sich Tierarzt Fabian Müller-Trefzer um die kleine Bruchpilotin, nimmt sie dafür in die Hand. Dass die nicht sofort die Flügel in die Hand nimmt und versucht zu flüchten, nicht mal kratzt und beißt, ist da wahrscheinlich kein so ein gutes Zeichen.

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Wie es bei der ersten Untersuchung scheint, ist es tatsächlich der dicke Bauch, der der Flugfüchsin so zu schaffen macht. Und so geht es sofort in die Tierklinik, wo unter Vollnarkose ein Ultraschall gemacht wird.

Elefant, Tiger & Co.: Überlebt die kleine Flugfüchsin?

Der Tierarzt konnte sie behandeln und hofft nun, dass sie wieder gesund wird. (Archivbild)
Der Tierarzt konnte sie behandeln und hofft nun, dass sie wieder gesund wird. (Archivbild)  © Zoo Leipzig

Die Bilder zeigen, dass sich offenbar viel zu viel Flüssigkeit im Bäuchlein des Tieres befindet. "Das wird sehr wahrscheinlich in eine entzündliche Richtung gehen", so Fabian Müller-Trefzer, der sofort eine Spritze holt und damit die Flüssigkeit absaugt.

Es sind sogar einige Röhrchen nötig, so voll war der Unterleib der tapferen Patientin – aua! Das muss ganz schön wehgetan haben, sagt der Tierarzt.

"Weil sie vermutlich über Nacht nicht gefressen hat, kriegt sie jetzt Glukose-Infusionen, also einfach Flüssigkeit und ein bisschen Energie, dann ein Schmerzmittel, einen Entzündungshemmer und eine Antibiose", erklärt Müller-Trefzer.

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Ende gut, alles gut? Nicht ganz, denn laut ihm ist die Prognose trotzdem nicht allzu gut. Immerhin sei gerade ein Fünftel ihres Körpergewichts abgesaugt worden. "Das ist eine ganz schöne Hausnummer."

Als die Flugfüchsin so langsam wieder aus der Narkose erwacht, bringt er sie mit einem klaren Auftrag zurück in ihr Gehege: "So, gesund werden!" Hoffentlich erholt sie sich tatsächlich von den Strapazen – immerhin knabbert sie schon an einer Möhre, ein gutes Zeichen?

Währenddessen dürfte so mancher Besucher des Elefantenhauses neidisch werden, denn bei angenehmen 25 Grad Wassertemperatur gönnen sich die kleinen und großen Dickhäuter erstmal ein schönes Bad. Wie sie sonst dem Winter trotzen, erfahrt Ihr in der aktuellen Folge von "Elefant, Tiger & Co." in der MDR-Mediathek.

Titelfoto: Bildmontage: Zoo Leipzig

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