Mobbing bei den Leipziger Elefanten? Neue Gruppendynamik sorgt für Stunk

Leipzig - Dank neuem Zuwachs muss sich die Elefantenherde im Zoo Leipzig neu ordnen. Das führt zu einigem Hickhack und Mobbing unter den Rüsseltieren. Auch das frisch geschlüpfte Giraffen-Baby muss ein paar erste, schmerzhafte Erfahrungen machen.

Süß: Mittlerweile hat das kleine Giraffen-Weibchen bereits das Außengehege erkundet.
Süß: Mittlerweile hat das kleine Giraffen-Weibchen bereits das Außengehege erkundet.  © Zoo Leipzig

Das Team von "Elefant, Tiger und Co." war natürlich live dabei, als das Anfang Februar geborene Giraffen-Baby in den Genuss seines ersten Auslaufs im Außengehege kam. In Begleitung von Mama Sipiwe (4) und Papa Matyas (3) trabte das Jungtier neugierig auf die Weide und ließ sich sogar zu ein paar übermütigen Galopp-Einlagen verführen.

"So was hat sie noch nie gesehen. Ein paar Sonnenstrahlen auf dem weichen Anlagen-Boden aufschnappen ist schon mal cool. Man darf es nur nicht übertreiben, da die Kleinen ihre Körpertemperatur noch nicht regulieren können", weiß Giraffen-Chef Jens Hirmer.

Und auch dem Thema Grenzen muss sich das noch namenlose Jungtier eingehend widmen: Durch einen Elektrozaun wurden einige Teile des Geheges abgegrenzt und auch mit einem auffälligem Flatterband versehen.

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Das hielt das kleine Weibchen natürlich nicht davon ab, trotzdem daran zu schnuppern und sich einen Stromschlag abzuholen.

"Erste Klasse, erste Stunde: Lernen, dass der Zaun wehtut, jetzt hat sie es hoffentlich begriffen", schmunzelte Pfleger Firmer.

Elefantenpfleger im Zoo Leipzig: "Ein bisschen Stress ist okay!"

Rani (links) wird von ihren Mitbewohnerinnen häufig gegängelt und bedroht.
Rani (links) wird von ihren Mitbewohnerinnen häufig gegängelt und bedroht.  © Zoo Leipzig

Ein paar Meter weiter, im Gehege der Elefanten, ging es noch ruppiger zu. Durch den frischen Nachwuchs hatte sich die Gruppendynamik der Herde verändert.

Vor allem, wenn die Bullen am Abend ins Innengehege zurückkehren, kommt es oft zum Stunk unter den Kühen, berichtete Pfleger Thomas Günther. Besonders die Elefantendamen Kewa (39) und Astra (43) hätten es auf die schwangere Rani (13) abgesehen.

"Astra weiß, dass Rani auf dem linken Auge nicht viel sieht. Dann kommt sie immer an, rempelt und droht", beschrieb Günther das Verhalten seiner Kühe. Oftmals bliebe es dabei bei lautstarkem Getöse und Gestampfe, manchmal jedoch gibt es einen harten Schubs oder Tritt.

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"Bisschen Stress ist okay, in der Zoowelt bekommen die ja 'all-inclusive', in der freien Wildbahn läuft das ganz anders. Wenn die sich hier ein bisschen puffen, kann aber nichts passieren, Asiatische Elefanten haben ja keine Stoßzähne. Bei der afrikanischen Art könnte es schon etwas gefährlicher werden", weiß der Experte.

Also doch noch alles in Ordnung - in der Tierwelt geht es eben ab und zu etwas ruppiger zu!

Titelfoto: Zoo Leipzig

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