3000 neue Wohnungen für Magdeburg: Standort fragwürdig!
Magdeburg - Im Magdeburger Stadtteil Salbke/Westerhüsen wollen Investoren 3000 neue Wohnungen bauen. Der Standort ist jedoch etwas fragwürdig.

Auf einer Fläche von rund 42 Fußballfeldern mit direktem Blick auf die Elbe soll laut Daniel Slenters, Sprecher der Unternehmensgruppe Eterra, eine Art eigene Kleinstadt im Bereich Salbke/Westerhüsen entstehen.
Etwa 3000 Wohnungen, Straßen sowie Gewerbe und Parks mit Grünflächen sollen mit einer Investition von rund einer Milliarde Euro geschaffen werden.
Hört sich doch nach einem perfekten Plan an, oder?
Ja, doch der geplante Standort könnte den einen oder anderen potenziellen Mieter verschrecken.
Mindestens 6000 Menschen sollen hier einen Platz zum Leben finden. Eine Fläche von etwa 100.000 Quadratmetern soll außerdem für Begrünung, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen zur Verfügung stehen.
Zielstandort: historische Industriebrache
Wer auf der Schönebecker Straße unterwegs ist, wird sie kaum übersehen können: die Siloanlage. Sie ist das letzte Relikt der ehemals weltbekannten Chemieindustrie Fahlberg-List.
Neben der Erfindung des Zuckerersatzstoffes Saccharin wurden hier zu DDR-Zeiten verschiedenste Chemikalien, wie das hochgiftige Unkrautvernichtungsmittel Lindan hergestellt, welches das Gelände noch heute belastet. Um das Gebiet bewohnbar zu machen, müsse daher eine komplette Bodensäuberung stattfinden.
Laut Slenters stellen die Altlasten der Industriebrache kein Problem dar. Für die Details zur Planung stehe die Unternehmensgruppe derzeit mit Land und Stadt im Gespräch.
Titelfoto: INA FASSBENDER / AFP