Freund von Magdeburg-Attentäter droht: Ziel soll sein, "noch mehr zu töten"
Magdeburg/Erfurt - Horror-Aussagen über Magdeburg-Attentat: Ein Bekannter von Taleb A. (50) zeigt Verständnis für die Todesfahrt über den Weihnachtsmarkt - und droht eigene Taten an.
Alles in Kürze
- Bekannter von Magdeburg-Attentäter zeigt Verständnis für Todesfahrt
- Ahmad A. droht mit eigenen Straftaten und mehr Toten
- Taleb A. fühlte sich von deutschen Behörden verfolgt
- Ahmad A. hat bereits mit Behörden aneinandergeraten
- LKA Sachsen ermittelt nach Drohungen von Ahmad A.

Es sind undenkbare Aussagen, die Ahmad A. in einem Interview mit MDR fallen ließ. In der Doku "Fakt: Attentäter unter uns" wurde er zu seiner Beziehung zu Magdeburg-Attentäter Taleb A. gefragt.
Sie hatten sich ursprünglich über Twitter kennengelernt, Ahmad A. gefielen die Aussagen des 50-Jährigen über den Islam und Atheismus. Taleb A. half ihm sogar, nach Deutschland zu kommen.
Ahmad A. zeigte laut eigenen Aussagen vollstes Verständnis für Taleb A.'s Todesfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Der saudi-arabische Arzt war am 20. Dezember über den Alten Markt gefahren und tötete dabei sechs Menschen.
"Das war eine Racheaktion aus persönlichen Gründen. [...] Was er tat, war eine normale, einfache Reaktion", so Ahmad A. lapidar, während er unbekümmert in die Kamera schaute.
Taleb A. hätte sich von den deutschen Behörden verfolgt gefühlt. "Jeder, dem das Gleiche passiert wäre wie Taleb, würde sich auf die gleiche Weise rächen", erklärte sein Bekannter.
"Die Kugel ist schussbereit": Droht Kumpel von Taleb A. hier mit Anschlag?

"Ich wünschte, seine Bemühungen würden nicht mit dem Tod weniger Menschen enden", bedauerte der Saudi-Araber.
Auf die Frage, was denn das Ziel hätte sein sollen, antwortete er: "Noch mehr zu töten! Damit der Schmerz dem Schmerz gleicht, den er erlebt hat."
Doch dann der nächste Schock im Interview: Ahmad A. drohte sogar selbst mit einer Straftat. "Ich denke jede Minute daran. Ich habe keine konkrete Zeit, aber es ist so weit, die Kugel ist schussbereit", erläuterte er.
Ahmad A. gab zu, bereits mehrfach mit den deutschen Behörden aneinandergeraten zu sein. Delikte wie Verkehrsverstöße oder Beleidigung von Polizisten, aber auch ein abgelehnter Asylantrag.
Gegenüber Taleb A. soll er laut eigenen Aussagen angekündigt haben, "die Stadt und alle die hier leben niederzubrennen". Damit meint er Halberstadt im Harz, wo er zweitweise in einer Asylunterkunft lebte. Zuletzt hielt er sich in Erfurt auf.
Die MDR-Journalisten waren schockiert über seine Aussagen und informierten die Erfurter Polizei. Doch seit dem Gespräch ist der Mann untergetaucht. Das LKA Sachsen hat die Ermittlungen aufgenommen.
Titelfoto: IMAGO/Hanno Bode