Lücken im Lebenslauf von Magdeburg-Todesfahrer Taleb A. ignoriert

Von Christopher Kissmann

Magdeburg - Der Untersuchungsausschuss zum Anschlag in Magdeburg widmet sich einem neuen Themenkomplex und nimmt nun verstärkt die Berufslaufbahn des Täters in den Blick.

Der U-Ausschuss befasst sich mit der beruflichen Laufbahn des Magdeburg-Todesfahrers (51).  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Zum Auftakt wurden mehrere Ungereimtheiten deutlich: Es gibt keinen Bericht zum Bewerbungsgespräch, Lücken im Lebenslauf wurden vom Arbeitgeber mutmaßlich nicht überprüft und es fehlten Zeugnisse und Weiterbildungsnachweise in der Personalakte, wie die Leiterin des Justiziariats des Gesundheitsunternehmens Salus auf Nachfrage der Abgeordneten sagte.

Taleb A. arbeitete im Maßregelvollzug in Bernburg (Salzlandkreis) bei der Salus als Stationsarzt, sein Aufgabengebiet umfasste die psychiatrische Betreuung von Straftätern.

A. war vor der Einstellung über eine bundesweit agierende Personalagentur vorgestellt worden. Ihrer Kenntnis nach habe es nur diesen einzigen Vorschlag gegeben, sagte die Salus-Mitarbeiterin.

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Auf Nachfrage der Abgeordneten zur Arbeitslosigkeit des Mannes und den Lücken im Lebenslauf sagte sie: "Mir ist nicht bekannt, dass diese überprüft wurden." Eine Erklärung, warum in der Personalakte keine Zeugnisse und Weiterbildungsnachweise seien, habe sie nicht.

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Im Dezember 2024 war A. mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt von Magdeburg gefahren. Sechs Menschen wurden getötet, mehr als 300 wurden zum Teil schwerst verletzt.

Derzeit läuft am Landgericht Magdeburg der Prozess gegen den Mann aus Saudi-Arabien.

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