Magdeburg-Attentäter Taleb A. vom LKA als "Vielschreiber" eingestuft

Von Christopher Kissmann

Magdeburg - Der Magdeburger Todesfahrer Taleb A. (50) war lange vor dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt im Landeskriminalamt (LKA) bekannt.

Taleb A. (50), der die Todesfahrt auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt verübte, war dem LKA bereits bekannt.
Taleb A. (50), der die Todesfahrt auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt verübte, war dem LKA bereits bekannt.  © Matthias Bein/dpa

Das wurde erneut im parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Landtag von Sachsen-Anhalt deutlich. So wurde etwa im Dezember 2023 im LKA eine interne E-Mail verschickt, in der es um eine Straftat von Taleb A. ging.

Der Vorgang sei damals in seiner Abteilung abgelegt worden, sagte ein LKA-Beamter aus dem Bereich Gefährdungsbeurteilungen im Ausschuss. Man habe die Mail als Kopie erhalten und Taleb A. als "Vielschreiber" eingeordnet, der sich besonders häufig an Behörden wende.

Auch auf mehrfache Nachfrage der Abgeordneten blieb offen, wer diese Einschätzung in seiner Abteilung vornahm. "Ich kann nicht sagen, wer die Entscheidung getroffen hat", sagte der LKA-Beamte.

Mehrere Einbrüche in Magdeburg: Polizei sucht Zeugen
Magdeburg Crime Mehrere Einbrüche in Magdeburg: Polizei sucht Zeugen
Mann masturbiert auf Spielplatz - während Kinder anwesend sind
Magdeburg Crime Mann masturbiert auf Spielplatz - während Kinder anwesend sind

Welche Konsequenzen es nach der Einschätzung als "Vielschreiber" gab, blieb ebenfalls offen. Dies sei im Einzelfall abzuwägen, man könne das nicht pauschal sagen, so der LKA-Beamte.

Der Untersuchungsausschuss befasst sich weiterhin mit dem Magdeburg-Attentäter.
Der Untersuchungsausschuss befasst sich weiterhin mit dem Magdeburg-Attentäter.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Magdeburg-Attentäter dem LKA schon vor Anschlag bekannt

Er machte zudem deutlich, dass im Vorfeld der Todesfahrt keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr für Anschläge auf Weihnachtsmärkte vorlagen. Es habe zwar eine abstrakte Gefahr bestanden, Deutschland sei unverändert ein Ziel dschihadistischer Organisationen, sagte er.

Es habe jedoch keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr gegeben.

Kurz vor Weihnachten war ein 50-Jähriger aus Saudi-Arabien mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren. Dabei wurden sechs Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt.

Titelfoto: Matthias Bein/dpa

Mehr zum Thema Magdeburg Crime: