Nach Anschlag: Ordnungsamtschef weist Verantwortung für Betonblöcke zurück
Von Christopher Kissmann
Magdeburg - Nach dem Anschlag in Magdeburg hat Ordnungsamtsleiter Gerd vom Baur die Verantwortung für das richtige Aufstellen von Betonblöcken zum Schutz der Veranstaltung zurückgewiesen.
Alles in Kürze
- Ordnungsamtsleiter weist Verantwortung für Betonblöcke zurück
- Keine Zuständigkeitsregelung für Betonblöcke existiert
- Täter fuhr zwischen Fußgängerampel und Betonblock durch
- Stadt hat Betonblöcke angeschafft, aber nicht positioniert
- Sechs Tote und über 300 Verletzte nach Anschlag in Magdeburg

Es gebe mit Blick auf die Betonblöcke keine Zuständigkeitsregelung, sagte er im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Landtags. "Das existiert nicht."
Der Täter war im Dezember mit einem Auto zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre auf den Weihnachtsmarkt gefahren.
Im Ausschuss wurden mehrere Zeugen zur Positionierung der Betonblöcke befragt. Ob diese bei einem Vor-Ort-Termin im November überprüft wurde, konnte bisher nicht vollständig geklärt werden.
In der Praxis habe der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, Paul-Gerhard Stieger, die Aufstellung gemanagt, sagte Ordnungsamtsleiter vom Baur.
Angeschafft wiederum habe die Steine aber die Stadt. Dies sei eine freiwillige Leistung gewesen.
Kurz vor Weihnachten war Taleb A. aus Saudi-Arabien mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei wurden sechs Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt. Der Täter sitzt in Untersuchungshaft.
Titelfoto: Christoph Soeder/dpa