DDR-Möbel-Designer Rudolf Horn ist tot

Von Inga Jahn

Halle - Der Designer Rudolf Horn ist tot. Er sei am Sonntagmittag im Alter von 96 Jahren bei seiner Lebensgefährtin in Halle (Sachsen-Anhalt) gestorben.

Rudolf Horn (✝ 96) ist einer der bedeutendsten Gestalter und Innenarchitekten Deutschlands, so die Kunststiftung Sachsen-Anhalt.
Rudolf Horn (✝ 96) ist einer der bedeutendsten Gestalter und Innenarchitekten Deutschlands, so die Kunststiftung Sachsen-Anhalt.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Der Designer wurde 1929 in Waldheim in Sachsen geboren. Er absolvierte zunächst eine Tischlerlehre und studierte anschließend in Mittweida (Sachsen), Dresden und Halle.

Von 1968 bis 1996 war er Dozent und Professor an der Hochschule für industrielle Formgestaltung - Halle Burg Giebichenstein, ab 1989 Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Für die Hellerauer Werkstätten hatte Horn gemeinsam mit Eberhard Wüstner in den 1960er-Jahren das MDW-Möbelprogramm (Montagemöbel der Deutschen Werkstätten) entwickelt.

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Es wurde 1967 auf der Leipziger Frühjahrsmesse der Öffentlichkeit präsentiert und bestand aus Einzelmöbeln, die variabel ergänzt werden können. So konnten die Käuferinnen und Käufer die Möbel nach ihren Bedürfnissen anordnen.

Teile des Programms sind bis heute begehrte Stücke.

Möbel von Rudolf Horn prägten ostdeutschen Haushalte für Jahrzehnte

Der bekannte Möbelgestalter Rudolf Horn (✝ 96) wird mit einer großen Ausstellung gewürdigt.
Der bekannte Möbelgestalter Rudolf Horn (✝ 96) wird mit einer großen Ausstellung gewürdigt.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

"Wir verlieren einen herausragenden und leidenschaftlichen Lehrer, Gestalter und eine große Persönlichkeit unserer Hochschule", sagte die Rektorin der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Bettina Erzgräber, der Deutschen Presse-Agentur.

Horn habe die Entwicklung der Möbel- und Ausbaugestaltung an der Hochschule über Jahrzehnte maßgeblich geprägt.

An der Entwicklung seiner Möbelprogramme habe er auch mit Studierenden der Burg gearbeitet. Anschließend hätten diese Industrie- und Designgeschichte geschrieben.

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Die Kunststiftung werde Horn mit einer großen Ausstellung würdigen, kündigte Bursian an. Er sei einer der bedeutendsten Gestalter und Innenarchitekten Deutschlands, ein prägender Lehrer und ein Mensch von außergewöhnlicher Bescheidenheit gewesen, erklärte die Kunststiftung Sachsen-Anhalt.

Das Land Sachsen-Anhalt hatte den Sachsen Anfang Oktober für sein Lebenswerk mit dem Kunstpreis ausgezeichnet.

Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra würdigte die Arbeit Horns als ein Schaffen, das "auf vielen Ebenen nachklingen" wird.

"Seine Möbel standen sinnbildlich für die Idee eines variablen, modernen Wohnens und prägten die ostdeutschen Haushalte für Jahrzehnte", erklärte der CDU-Politiker.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

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