Pretziener Wehr soll bis 2034 UNESCO-Weltkulturerbe werden

Von Simon Kremer

Schönebeck - Das Pretziener Wehr bei Schönebeck (Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt) soll in den nächsten zehn Jahren UNESCO-Weltkulturerbe werden.

Noch 150 Jahre später ist das Pretziener Wehr bedeutend für den Hochwasserschutz.  © Simon Kremer/dpa

Wie die Staatskanzlei in Magdeburg mitteilte, läuft derzeit ein mehrstufiger Prozess, damit das 150 Jahre alte Bauwerk Weltkulturerbe wird. Ziel sei es, das Pretziener Wehr bis 2034 in das Welterbe der Menschheit einzutragen.

"Das Pretziener Wehr ist ein technisches und kulturelles Meisterwerk von herausragender Bedeutung", sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) angesichts einer Jubiläumsveranstaltung zum 150-jährigen Bestehen des Bauwerks.

Auch Umweltminister Armin Willingmann (SPD) stellte die Bedeutung des Wehrs für den aktuellen Hochwasserschutz heraus.

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"Das Wehr war zur Zeit seiner Errichtung wegweisend und ist auch heute noch ganz zentral für den Hochwasserschutz in der Region", sagte Willingmann.

Auch 150 Jahre nach der Inbetriebnahme schütze es im Zusammenspiel mit dem Umflutkanal Siedlungs- und Landwirtschaftsflächen an der Elbe, allen voran die Städte Magdeburg und Schönebeck.

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Insgesamt wurde das Pretziener Wehr schon 64 Mal geöffnet

Der Hochwasserschutz wurde zwischen 1871 und 1875 errichtet.  © Simon Kremer/dpa

Das Pretziener Wehr wurde zwischen 1871 und 1875 errichtet und ist mit 160 Metern Länge das größte betriebsfähige Schützentafelwehr Europas.

Es wurde nach Angaben des Landesbetriebs für Hochwasserschutz (LHW) in seiner Geschichte insgesamt 64 Mal geöffnet, zuletzt beim Winterhochwasser 2023/24.

Es wurde 2010 vollständig denkmalgerecht saniert und befindet sich nach Angaben des LHW in einem guten Zustand.

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Bei der Bewerbung um den Welterbetitel soll bis zum Spätsommer 2027 ein erstes Dossier erstellt werden, mit dem die internationale Expertenkommission Icomos prüft, ob das Pretziener Wehr die Kriterien für eine Welterbestätte erfüllt.

Das Wehr war als eines von sieben neuen Orten vor zwei Jahren von der Kultusministerkonferenz der Bundesländer auf eine entsprechende Vorschlagsliste aufgenommen worden.

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