Theater Magdeburg verzeichnet viele Besucher - Doch wie geht es jetzt weiter?

Magdeburg - Das Theater Magdeburg blickte am Dienstag während einer Pressekonferenz auf die vergangene Spielzeit zurück und freute sich über eine hohe Auslastung. Doch die Theater-Direktion wagt auch einen Blick in die Zukunft.

Generalintendant Julien Chavaz (r.) und die Vertreter der verschiedenen Sparten gaben bei einer Pressekonferenz Ausblick auf die kommende Spielzeit.
Generalintendant Julien Chavaz (r.) und die Vertreter der verschiedenen Sparten gaben bei einer Pressekonferenz Ausblick auf die kommende Spielzeit.  © Lena Schubert

Bei der ersten Konferenz seit dem Intendantenwechsel am Haus ließ die Direktion um Generalintendant Julien Chavaz die vergangene Spielzeit Revue passieren.

"In einem Satz: mutig und erfolgreich!", gab Chavaz bekannt. Der künstlerische Anspruch sei ein Antrieb, meinte er. Es wurden also für die kommende Spielzeit 2023/24 Stücke und Produktionen gewählt, "die zum Nachdenken anregen, Konventionen in Frage stellen und Grenzen des Theaters erweitern".

Der Operndirektor freue sich außerdem, dass im ersten Quartal 2023 eine besonders hohe Auslastung zu spüren war. Das ist eher unüblich, denn normalerweise gehen Zuschauerzahlen nach einem Intendantenwechsel zunächst zurück.

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So lag die Auslastung der Zuschauerplätze bei mehr als 84 Prozent, das sind zwei Prozent mehr als noch vor der Pandemie. Verwaltungsdirektorin Bettina Pesch verriet außerdem, dass so gut wie jede Premiere restlos ausverkauft sei.

Auch die Einnahmen seien weiter in die Höhe geklettert: 577.305 Euro nahm das Theater im ersten Quartal 2023 ein, im Gegensatz zu den knapp 512.500 Euro in 2019.

Theater Magdeburg plant 24 neue Produktionen - und einige Sonderprojekte

Neben insgesamt 24 neuen Produktionen in den Sparten Oper, Ballett und Schauspiel sowie zusätzlichen Gastveranstaltungen, stehen auch Sonderprojekte auf dem Plan: Wie die Verwaltungsdirektorin mitteilte, soll die Fassade des Opernhauses für insgesamt 1,2 Millionen Euro erneuert werden. Diese Kosten werden zu großen Teilen von der Stadt Magdeburg übernommen, hieß es.

Dafür sei das Hauptportal für einige Tage eingerüstet, die Zugänge würden aber trotzdem frei bleiben. Zusätzlich sollen die Kassenräume modernisiert werden und künftig größere Arbeitsplätze für die Mitarbeiter bieten.

Die Magdeburger Philharmonie habe neue Probenräume gefunden: Eine Turnhalle in der Brandenburger Straße soll nun ausgebaut werden, damit neben dem Orchester auch der Theaterjugendclub dort Platz zum Proben finden kann.

Generalintendant Julien Chavaz: Theater "muss für Gesprächsstoff sorgen"

Magdeburgs Kulturbürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz (54) betonte die Wichtigkeit des Theaters in Magdeburg.
Magdeburgs Kulturbürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz (54) betonte die Wichtigkeit des Theaters in Magdeburg.  © Lena Schubert

Kulturbürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz (54), die das Theater als "größtes Flagschiff der Kultur in der Landeshauptstadt" betitelte, betonte bei der Pressekonferenz, wie herausfordernd es war, "mit dem Flagschiff neue Ufer zu erklimmen". Sie sei stolz, wie weit das Theater und die Zusammenarbeit mit dem Leitungsteam gekommen ist.

Doch trotz der positiven Resonanz mahnte Generalintendant Chavaz, dass es weiterhin wichtig sei, mit dem gezeigten Material flexibel zu bleiben.

"Innovativ zu sein, zu überraschen und manchmal auch zu enttäuschen - man muss für Gesprächsstoff sorgen [...], anstatt kurzfristige, einfache Befriedigungen zu erzielen", erklärte der gebürtige Schweizer.

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Im Spielzeit-Programm, das im Rahmen der Pressekonferenz vorgestellt wurde, zeichnet sich ein gesunder Mix aus Genren und Motiven ab. Schauspieldirektor Bastian Lomsché gab unter anderem bekannt, dass die Schauspiele in der nächsten Saison einen ernsteren Ton anschlagen werden, als noch im vorherigen Jahr.

Abschließend erklärte Chavaz, dass das Theater Magdeburg mit dem neuen Programm das Publikum "überraschen, herausfordern und verzaubern" möchte.

Titelfoto: Lena Schubert

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