Besetzung am "Trümmi": Naturschützer klagen gegen Stadt - und gewinnen!
Magdeburg - Die Besetzung am Trümmerberg in Magdeburg, oder auch "Trümmi", dauert nun schon mehrere Wochen an. Die Naturschützer klagten zuletzt gegen die Stadt - und bekamen nun recht.
Alles in Kürze
- Naturschützer besetzen Trümmerberg in Magdeburg.
- Stadt untersagt Klettern in Bäumen und Baumhäusern.
- Gericht gibt Naturschützern Recht, Auflagenbescheid ungültig.
- Demonstranten dürfen vorerst wieder klettern und baumhausen.
- Trümmerberg soll für Luxus-Wohnhäuser abgerissen werden.

Die Versammlungsbehörde hatte den Demonstranten untersagt, in den Bäumen und Baumhäusern zu klettern.
In dem Beschluss, der TAG24 vorliegt, steht, dass das Baumhaus "nicht strukturell gesichert" sei und dadurch Gefahr für die Naturschützer und Passanten bestünde.
"Wenn Leute hochklettern, kommt sofort die Polizei angestürmt und reißt dich auf den Boden", verriet eine Demonstrantin vergangene Woche.
Gegen diesen Beschluss legten die Trümmi-Verteidiger Gegenklage ein - und bekamen recht, wie TAG24 nun erfuhr. "Unser Eilantrag hatte Erfolg. Der Auflagenbescheid der Versammlungsbehörde, der uns das Klettern und Baumhausbauen verboten hatte, gilt nicht mehr."
Das Verwaltungsgericht Magdeburg ließ eine Anfrage auf Bestätigung dieser Rechtssprechung bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
Stadt beschränkt Trümmi-Demo auf den Boden: Naturschützer klagen
Vorerst dürfen die Demonstranten also wieder hoch hinaus - zumindest bis von Seiten der Polizei ein neuer Beschluss vorliegt. Gegen das Urteil kann noch Revision eingelegt werden.
Aber worum geht's bei der Demo? Der Trümmerberg, von Magdeburgern auch "Trümmi" genannt, soll eigentlich dem Boden gleich gemacht werden, um dort drei Luxus-Wohnhäuser zu bauen. Für die Demonstranten nicht nachvollziehbar.
Der "Trümmi" gehört zum Biosphärenreservat Mittelelbe. Zudem gibt es Verdacht auf krebserregende Stoffe, die bei einem Abbau freigesetzt werden könnten.
Titelfoto: Isabelle Wiermann/TAG24