Gedenken an NS-Opfer: Magdeburg erhält 21 weitere Stolpersteine

Magdeburg - Zum ersten Mal in diesem Jahr erhält Magdeburg neue Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus.

In Magdeburg sind inzwischen 775 Stolpersteine als Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus verlegt worden.
In Magdeburg sind inzwischen 775 Stolpersteine als Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus verlegt worden.  © Romy Buhr / Landeshauptstadt Magdeburg

Zur Erinnerung und als Zeichen des Respekts für verschleppte und ermordete jüdische Magdeburger werden in der Landeshauptstadt zum 40. Mal Stolpersteine verlegt.

Am heutigen Dienstag werden an neun verschiedenen Orten der Stadt 21 neue Stolpersteine verlegt. Los geht es um 10 Uhr mit dem ersten Stein in der Haldensleber Straße 9.

Die Idee der Gedenksteine wurde 1997 vom Kölner Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen. Seitdem werden die Straßen vieler deutschen Städte regelmäßig um neue Platten ergänzt. Finanziert werden die Stolpersteine ausschließlich durch Spenden.

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Auf der Messingoberfläche dieser kleinen Mahnmale stehen die biografischen Daten der Menschen, sowie der Zeitpunkt und -ort ihrer Deportation. Die Steine finden ihren Platz vor ehemaligen Wohnhäusern und Wirkungsstätten von Opfern aus der NS-Zeit.

Stolpersteine finden per Website oder App

Im Alten Rathaus wird das Magdeburger Gedenkbuch vom Designer Ernst Albrecht Fiedler um neue Gedenkblätter ergänzt.
Im Alten Rathaus wird das Magdeburger Gedenkbuch vom Designer Ernst Albrecht Fiedler um neue Gedenkblätter ergänzt.  © Romy Buhr / Landeshauptstadt Magdeburg

Die 775 verlegten Stolpersteine sind auf der Website der Stadt Magdeburg in einer interaktiven Karte gelistet.

Auch eine App zeigt, wo sich die überall in der Stadt verteilten Mahnmale finden lassen.

Außerdem werden im Alten Rathaus Gedenkblätter an die Magdeburger NS-Opfer ausgestellt, gestaltet vom hiesigen Designer Ernst Albrecht Fiedler. Finden lassen sich diese auf einer Gedenkstele im Eike-von-Repgow-Saal.

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Der Stadt Magdeburg zufolge haben 1928 noch 3200 jüdische Menschen in der Landeshauptstadt gelebt. 1521 von ihnen seien in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet worden.

Titelfoto: Romy Buhr / Landeshauptstadt Magdeburg

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