Geldverbrennung am Flughafen, den keiner will? Anstatt Fliegern heben hier jetzt Drohnen ab

Cochstedt - Der Flughafen Magdeburg-Cochstedt hat eine über 60 Jahre lange Geschichte. Doch nicht immer verlief diese im Positiven. Der MDR blickt am Dienstag in der Sendung "Der Osten - Entdecke wo du lebst" darauf zurück.

Dirk Lüdicke ist schon seit vielen Jahren am Flughafen Magdeburg-Cochstedt beschäftigt. Sein Verantwortungsgebiet ist die Erhaltung und Pflege des Geländes.
Dirk Lüdicke ist schon seit vielen Jahren am Flughafen Magdeburg-Cochstedt beschäftigt. Sein Verantwortungsgebiet ist die Erhaltung und Pflege des Geländes.  © MDR

Der Ort Cochstedt im Salzlandkreis hat rund 1000 Einwohner und ist zum Erstaunen vieler Menschen sogar eine Stadt. Doch die Bekanntheit erlangte die Ortschaft nicht von allein, sondern durch den angrenzenden Flughafen, der für positive als auch negative Schlagzeilen gesorgt hat.

Gebaut wurde er in den 50er-Jahren als sowjetischer Militärflugplatz. Schon damals hatten ihn westliche Geheimdienste im Visier. Es kam sogar einmal zu tumultartigen Vorfällen, bei denen Spione entdeckt wurden.

Nach der Wende wollte die Politik aus ihm einen wichtigen Ort für wirtschaftliches Wachstum machen. Denn hartnäckig verfolgten die Politiker immer wieder den Gedanken, dass man sich bei einer gebauten Infrastruktur kaum vor ansiedelnden Firmen retten könne.

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Doch die Realität sah anders aus. Der Flughafen wurde zu einem Grab, in das Jahr für Jahr Millionen an Fördergeldern hineingeworfen wurden.

Der Traum, aus dem alten Militärflugplatz ein Passagierflughafen zu machen, platzte.

Flughafen Magdeburg-Cochstedt: Ein Auf und Ab der Gefühle

Anstatt Passagierflugzeugen starten und landen am Flughafen Cochstedt nur noch Drohnen.
Anstatt Passagierflugzeugen starten und landen am Flughafen Cochstedt nur noch Drohnen.  © MDR

Allerdings wollte man nicht so schnell aufgeben. Das investierte Geld musste doch irgendwie seinen Zweck erfüllen.

Ein Wiederaufleben des Traumes gab es im Jahr 2011. Die Fluggesellschaft Ryanair nutzte den Flughafen, um ein paar ihrer Billigflüge zu beliebten Reisezielen anzubieten.

Sogar der Ryanair-Chef persönlich, Michael O’Leary (62), kam für die Ankündigung medienwirksam im Eulenspiegel-Kostüm vorbei.

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Nach zwei Jahren war mit den Ryanair-Flügen allerdings wieder Schluss. Das Unternehmen machte mit seinem Angebot zu wenig Umsatz und verschwand.

Wieder gab es jahrelange Ungewissheit, ehe das Gelände 2019 zum Wissenschaftsstandort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt wurde. Es dient vor allem als Erprobungszentrum für Drohnen.

Mit der Dokumentation aus der Reihe "Der Osten - Entdecke wo du lebst" wird auch der aktuelle Blick hinter die Kulissen gezeigt. Wer arbeitet dort und was sind seine Aufgaben? Die Sendung gibt es am Dienstag um 21 Uhr im MDR oder schon jetzt in der ARD-Mediathek zu sehen.

Titelfoto: MDR

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