Mängel bei der Sicherheit: Magdeburger Weihnachtsmarkt darf nicht öffnen
Magdeburg - Aufgrund von Mängeln bei der Sicherheit erhält der Magdeburger Weihnachtsmarkt (vorerst) keine Genehmigung. Darüber informierte am Abend die Oberbürgermeisterin Simone Borris (62, parteilos) den Stadtrat in einer Sondersitzung.
Laut einer Mitteilung der Stadt bemängelte das Landesverwaltungsamt das Sicherheitskonzept und wies die Stadt an, dem Entwurf nicht zuzustimmen.
Als fehlerhaft wurde der Zufahrtsschutz, der für Fahrzeuge mit bis zu 7,5 Tonnen notwendig sein müsse, aufgeführt. Außerdem hätten wohl Einlasskontrollen durchgeführt werden müssen, um den Weihnachtsmarkt nicht zu einem erneuten Anschlagsziel zu machen.
Ebenso wurde der Jugendschutz kritisiert.
Außerdem wollte die Weihnachtsmarktgesellschaft nicht die "generelle Verantwortung von Terror und Amokereignissen" übernehmen und auch nicht das Gelände einzäunen.
"Trotz der gegenteiligen Rechtsauffassung, die wir gegenüber dem Landesverwaltungsamt in dieser Frage haben, wird die Landeshauptstadt aufgrund der Weisung des Amtes vorerst keine Genehmigung für den diesjährigen Weihnachtsmarkt erteilen können", stellte Borris klar.
Als Öffnungszeit für den Weihnachtsmarkt in Magdeburg war der Zeitraum von 20. November bis 29. Dezember angedacht.
Magdeburgs OB hofft, dass Weihnachtsmarkt doch noch stattfinden kann
Die OB schätzt es als "fatales Signal" ein, sollte der Weihnachtsmarkt in Magdeburg nicht durchgeführt werden können.
"Mein Wunsch und meine Hoffnung sind jedoch, dass durch eine Bündelung aller Kräfte der Magdeburger Weihnachtsmarkt in diesem Jahr doch stattfinden kann", appellierte die Oberbürgermeisterin eindringlich an alle Beteiligten und insbesondere auch an das Land Sachsen-Anhalt.
Am 20. Dezember 2024 war Taleb A. (51) mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast.
Sechs Menschen starben, etwa 300 Personen wurden verletzt.
Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen begann am Montag in Magdeburg der Prozess gegen den Weihnachtsmarkt-Attentäter in einem eigens errichteten provisorischen Gebäude.
Zuletzt aktualisiert: 19.27 Uhr
Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

