Sachsen-Anhalts Innenministerium: Aufnahmesituation von Geflüchteten angespannt

Magdeburg - Sachsen-Anhalt hatte bereits zu Jahresbeginn mit einer höheren Zahl Asylsuchender gerechnet. Die Annahmen haben sich bestätigt.

In den vergangenen Monaten kamen wieder mehr Asylsuchende nach Sachsen-Anhalt. (Symbolbild)
In den vergangenen Monaten kamen wieder mehr Asylsuchende nach Sachsen-Anhalt. (Symbolbild)  © Jens Büttner/dpa

Aus Sicht des Innenministeriums ist die Aufnahmesituation von Geflüchteten in Sachsen-Anhalt angespannt. Es seien in den vergangenen Monaten spürbar mehr Menschen gekommen, teilte das Ministerium auf Anfrage in Magdeburg mit.

"Vorausschauende Planungen sind erschwert, da der Bund keine verlässlichen Zugangsprognosen bereitstellt." Das Innenministerium habe dies mehrfach angemahnt und kritisiert.

Die Zentrale Anlaufstelle in Halberstadt habe seit Jahresbeginn bis Ende Oktober rund 4100 neue Asylsuchende registriert. Nicht mitgerechnet sind Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine – bis Ende Oktober waren das nach Angaben der Kommunen rund 28.600.

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Im Vorjahreszeitraum seien 2225 Zugänge in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber Sachsen-Anhalt erfasst worden, im gesamten Jahr 2021 seien es 2995 Asylsuchende gewesen.

Die meisten Asylsuchenden kämen in diesem Jahr aus Syrien, Afghanistan, Georgien, der Türkei sowie dem Iran.

"Da Asylbewerber über das bundesweite Verteilsystem EASY auf die Bundesländer verteilt werden, wirkt sich die Zunahme der Migrationsbewegungen über die sogenannte Balkanroute auch in Sachsen-Anhalt aus", hieß es.

Zusätzliche Außenstellen sollen Kommunen entlasten

In der Zentralen Anlaufstelle in Halberstadt sei die Lage infolge der anhaltend hohen Asylzugangszahlen angespannt. Anhörungen fänden in der Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge Halberstadt verspätet statt.

Durch tägliche Neuzugänge einerseits und Verteilungen auf Landkreise und kreisfreien Städte andererseits bestehe eine hohe Fluktuation. Um die Kommunen zu entlasten, seien zusätzliche Außenstellen eingerichtet worden.

"Unter Berücksichtigung der Bedarfslage wird derzeit geprüft, inwiefern diese weiter erhöht werden können", erklärte das Ministerium.

Frühzeitig und vorausschauend habe man sich auf einen Anstieg der Asylzugangszahlen auf bis zu 5000 vorbereitet. Hintergrund seien die weltweit gelockerten Corona-Einreisebeschränkungen und die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan gewesen.

Die Planung habe weiterhin Bestand.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa

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