Rund 1600 Betroffene des Weihnachtsmarkt-Anschlags erfasst

Von Dörthe Hein

Magdeburg - Der Bundesopferbeauftragte Roland Weber (59) hat 1600 Menschen als Betroffene des Weihnachtsmarkt-Anschlags von Magdeburg registriert.

Viele Menschen nahmen Anteil an die zahlreichen Betroffenen und Opfer. (Archivbild)
Viele Menschen nahmen Anteil an die zahlreichen Betroffenen und Opfer. (Archivbild)  © Heiko Rebsch/dpa

Der Betroffenenbegriff sei dabei sehr weit gefasst, um möglichst alle zu unterstützen, die in der Folge der Amokfahrt Unterstützung benötigen, hieß es.

Die Geschäftsstelle erfasse neben den ihr bekannten Hinterblieben und Verletzten auch Personen, die am Tatort anwesend waren, sowie Ersthelfer. Professionelle Rettungskräfte, die durch eigene Strukturen unterstützt würden, seien nicht erfasst.

Unter den in der Geschäftsstelle erfassten Betroffenen seien die sechs Getöteten, 34 Hinterbliebene und 323 körperlich Verletzte.

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Der jüngste Getötete war ein neun Jahre alter Junge, die älteste Getötete eine 75-Jährige.

Unter den Verletzten befanden sich laut dem Bundesopferbeauftragten 271 Erwachsene, darunter 111 Männer und 160 Frauen sowie 52 Kinder.

Beratung über Strategie der Betreuung

Das Attentat geschah vier Tage vor Heiligabend. (Archivbild)
Das Attentat geschah vier Tage vor Heiligabend. (Archivbild)  © Heiko Rebsch/dpa

Wenige Tage vor Weihnachten war ein 50 Jahre alter Mann aus Saudi-Arabien mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast, bevor er von der Polizei festgenommen wurde. Sechs Menschen starben, mehr als 300 wurden verletzt.

Am Mittwoch waren in Magdeburg Opferbeauftragte, Vertreter von Behörden, Hilfsorganisationen und anderen Institutionen zu einem dritten Rundtischgespräch zusammengekommen.

Sie stimmten dabei ab, wie die Betreuung und Begleitung der Betroffenen konkret verläuft und was strategisch noch notwendig ist.

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Der Bundesopferbeauftragte erklärte: "Vier Monate nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt ist unsere Arbeit nicht zu Ende. Mein Team und ich stehen nach wie vor an der Seite aller Betroffenen und setzen uns dafür ein, dass sie die Unterstützung erhalten, die sie benötigen."

Titelfoto: Heiko Rebsch/dpa

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