Heute wird's still auf Magdeburgs Weihnachtsmarkt

Magdeburg - Stiller Protest: Auf Magdeburgs Weihnachtsmarkt wird's am heutigen Montag sehr ruhig. Der Hintergrund sind horrende GEMA-Gebühren.

Viele Betreiber von Glühweinständen und Karussells haben eigene Verträge mit der GEMA abgeschlossen.
Viele Betreiber von Glühweinständen und Karussells haben eigene Verträge mit der GEMA abgeschlossen.  © Magdeburger Weihnachtsmarkt/Andreas Lander

Wer hierzulande in öffentlichen Bereichen Musik abspielen will, muss dafür eine Gebühr bezahlen. Die "Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" (GEMA) sorgt dafür, dass die Künstler einen Teil davon abbekommen.

Eine neue Berechnung, wie hoch diese Gebühren ausfallen, macht nun vielen Weihnachtsmärkten Probleme. Denn ab sofort bestimmt die Fläche des Marktes die Höhe der Summe.

Wie viel Fläche davon am Ende wirklich mit Musik beschallt wird, sei dabei völlig egal. Für 17.000 Quadratmeter des Magdeburger Marktes entstehen so tägliche GEMA-Gebühren in Höhe von 3800 Euro.

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"Über Nacht steigen so die Gebühren um bis zu 1000 Prozent. Das hat drastische Folgen für die Marktveranstalter: Bühnenprogramme mit lokalen Chören sind nicht mehr zu finanzieren", begründet der Geschäftsführer der Magdeburger Weihnachtsmarkt GmbH, Paul-Gerhard Stieger.

Am Montag schließt sich der Weihnachtsmarkt Magdeburg deshalb der bundesweiten Aktion "Tag der Stille" an.

Leidtragende sind viele Kleinkünstler

Für die Beschallung des gesamten Weihnachtsmarktes würden in Magdeburg 3800 Euro anfallen. Pro Tag!
Für die Beschallung des gesamten Weihnachtsmarktes würden in Magdeburg 3800 Euro anfallen. Pro Tag!  © Magdeburger Weihnachtsmarkt/Andreas Lander

Vor allem Chöre, regionale Musiker und Vereine leiden unter der GEMA-Erhöhung. Sie müssen deshalb um ihre Auftritte fürchten.

Der Deutsche Städtetag vertritt bereits die Interessen betroffener Kommunen und will den Druck auf die GEMA erhöhen. Gefordert werden eine Überarbeitung und Neufassung des Tarifs für Weihnachtsmärkte sowie Volks- und Bürgerfeste.

Deshalb bleibt am Montag von 10 bis 15 Uhr die Musikbeschallung aus. Auch auf der Bühne wird es in dieser Zeit keine musikalischen Auftritte geben.

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Bei der Aktion machen unter anderem auch die Städte Leipzig, Quedlinburg, Dresden, Hannover und Rostock mit.

Die Betreiber der Glühweinstände und Karussells haben indes eigene Jahresverträge mit der GEMA abgeschlossen, die ihnen das Abspielen von Musik erlauben.

Titelfoto: Magdeburger Weihnachtsmarkt/Andreas Lander

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