Nicht Intel: Magdeburg buhlt um neue Chipfabrik

Magdeburg - Die Landeshauptstadt Magdeburg scheint bei Standorten für Computerchip-Fabriken heiß begehrt zu sein. Jetzt könnte ein weiterer Hersteller in Sachsen-Anhalt dazukommen.

Europa ist bei Speicherchips derzeit noch vom Ausland abhängig. (Symbolbild)
Europa ist bei Speicherchips derzeit noch vom Ausland abhängig. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa

Wie das Handelsblatt berichtet, sucht die Firma Ferroelectric Memory Company (FMC) einen Produktionsstandort in Deutschland. Magdeburg sei dabei neben Pirna und Frankfurt (Oder) in der engeren Auswahl.

Die Chancen, dass sich das Unternehmen für die Elbestadt entscheidet, stünden nicht schlecht. Schließlich sei die damalige Entscheidung vom Chip-Giganten Intel auch gründlich überlegt worden.

Unabhängig davon befindet sich derzeit vor den Stadttoren eine über 1000 Hektar große Baustelle eines "High-Tech-Parks".

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Wie auch das große Vorbild aus den USA verlangt FMC für den Bau der Fabrik Fördergelder. In diesem Fall seien dies 1,3 Milliarden Euro.

Von der Bundesregierung sind bereits 2 Milliarden Euro für die Chipförderung reserviert. Das Geld haben allerdings 20 weitere kleine Unternehmen im Visier.

Das ist FMC

Vor den Toren Magdeburg entsteht derzeit ein "High-Tech-Park".
Vor den Toren Magdeburg entsteht derzeit ein "High-Tech-Park".  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

FMC ist ein Start-up, das von der Technischen Universität Dresden gegründet wurde. Es forscht an der Herstellung von Speicherchips.

Weil Europa in dieser Technologie komplett vom Ausland abhängig ist, plant die Firma in diesen Markt einzusteigen.

Laut Angaben des Unternehmens benötigen die Chips von FMC 1000-mal weniger Strom, sind 1000-mal schneller und zehnmal günstiger als die derzeit üblichen Halbleiter.

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Im März 2022 hatte sich Intel für den Bau einer Fabrik in Magdeburg entschieden. Nachdem sich der Baustart immer weiter verzögert hatte, gab es im September 2024 einen Rückschlag.

Der US-Konzern pausierte seine Pläne und bekam inzwischen einen neuen Vorstand. Weiterhin ist unklar, ob auch dieser hinter den Plänen für Magdeburg steht.

Sollte sich FMC für einen Standort hierzulande entscheiden, wäre die Ansiedlung ein "Riesending", zitierte das Handelsblatt einen Regierungsinsider.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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